In unseren Ortsgruppen besprechen wir oft, was Internationalismus bedeutet und wieso die Arbeiterbewegung eine Internationale braucht. Diese Diskussionen könnten nicht wichtiger sein,
denn schließlich kann der Kampf gegen den Kapitalismus nur international gewonnen werden.

Ich bin noch nicht lange Mitglied der RKP und wurde relativ kurzfristig zur Weltschule eingeladen. Vielleicht deshalb wurde mir auch erst bei der Ankunft wirklich klar, welche historische Tragweite die Gründung der Revolutionären Kommunistischen Internationale (RKI) wirklich hat.
Wochen und Monate lang haben wir uns auf dieses Ereignis vorbereitet, aber die RKI ist das Produkt der politischen Arbeit über Jahrzehnte hinweg. Durch jeden Vortrag, jeden Bericht, jeden einzelnen Redebeitrag zog sich ein roter Faden der Inspiration, der Motivation und der revolutionären Euphorie.

Die Gründung stellt den Schritt aus dem Abseits zurück ins politische Spielfeld dar. Wir sind nicht mehr irgendeine Strömung in der internationalen Arbeiterbewegung. Wir sind die Internationale, die die Traditionen von Marx, Engels, Lenin und Trotzki, sowie die Traditionen der Kommunistischen Internationale im 21. Jahrhundert weiterführt. Wir tragen das Banner, um das sich alle Klassenkämpfer scharen werden!

Alle der über 500 Vertreter, die vor Ort in Italien waren, nein, alle unserer über 6500 Genossen von überall auf der Welt, sind die entschlossensten Frontkämpfer, geeint im Kampf für die sozialistische Revolution. Viele der anderen Sektionen sind älter und bereits weiter als wir in Deutschland. Von ihnen haben wir vieles zu lernen. Sie haben die Sekten im Staub gelassen und sind bereits die
größte kommunistische Kraft in ihrem Land. Doch trotzdem stehen wir immer noch am Anfang unserer Geschichte. Ihre Erfahrungen sind ein Schnappschuss der Zukunft unserer Partei und
gleichzeitig der beste Beweis, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Dabei zu sein, zu erleben, wie die Geschichte in Echtzeit voranschreitet, das ist das größte Privileg unserer Generation. In Lenins Worten: „Es ist wunderbar, in einer Zeit zu leben, in der die Massen
beginnen, sich politisch zu bewegen.