Indien: Streiks gegen den Genozid in Gaza

Durch ihre Rolle im Produktionsprozess besitzt die Arbeiterklasse die Macht, jeden Krieg auf dieser Welt zu beenden. Waffen müssen hergestellt, transportiert und gewartet werden. Es sind auch nicht die Kapitalisten oder ihre Freunde in den Parlamenten, die sich auf den Schlachtfeldern für Profite opfern müssen, sondern in erster Linie die Arbeiter und Armen. Die Gewerkschaften könnten die kollektive Macht der Arbeiterklasse für Frieden entfesseln. Doch dazu müssen sie mit den kapitalistischen Kriegstreibern und der Sozialpartnerschaft brechen.

Immer wieder zeigt sich das Potential der Arbeiterklasse, die Kriegsmaschinerie aufzuhalten. In Indien weigerten sich z. B. am 14. Februar Hafenarbeiter, Waffenlieferungen nach Israel zu bearbeiten. Die Gewerkschaft Water Transport Workers Federation of India hatte ihre 3.500 Mitglieder sogar offiziell dazu aufgerufen und sich mit den Palästinensern solidarisiert.

Doch der Gewerkschaftsbund Centre of Indian Trade Unions verpasste es, den Streik auszuweiten. Am 16. Februar mobilisierte er zwar 200 Millionen Arbeiter gegen die reaktionären Arbeitsgesetze von Premierminister Narendra Modi – jedoch ohne den Genozid an den Palästinensern zum Thema zu machen. Dabei ist es derselbe indische Staat, der im eigenen Land die Arbeiterklasse unterdrückt und in Gaza das Abschlachten ihrer Klassenbrüder und -schwestern mit Waffenlieferungen unterstützt.

Im vergangenen Jahr streikten Transportarbeiter auch in Spanien und Belgien gegen den Völkermord. Doch dort blieben die Kämpfe ebenfalls isoliert. Begrenzen sich die Kämpfe nur auf einen Sektor, können die Bosse auf die Arbeiter anderer Bereiche ausweichen. Deswegen müssen alle zusammen streiken!

Auf diese Weise gelang es in den 1970er Jahren den Arbeitern eines Rolls-Royce-Werks im schottischen Kilbride, die Kriegsmaschinerie in Chile zu bremsen. Sie weigerten sich über fünf Jahre lang, Kampfjets für Pinochets Regime zu warten. Sie inspirierten aber auch Hafenarbeiter und Ingenieure in anderen Städten, sich dem Boykott anzuschließen. Und das mit Erfolg! Sogar arbeitslose Seeleute lehnten es ab, auf Schiffen Richtung Chile anzuheuern.

Auch heute ist das Potential für eine klassenkämpferische Antikriegsbewegung enorm. Auf der ganzen Welt gehen Millionen Arbeiter und Jugendliche in Solidarität mit den Palästinensern auf die Straße. Doch das allein reicht nicht. Kommunisten müssen den Kampf in die Betriebe und Gewerkschaften tragen. Der erste Schritt dazu ist es, mit seinen Kollegen über diese Beispiele zu diskutieren!

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