Wir gründen die Revolutionäre Kommunistische Partei als deutsche Sektion der Revolutionären Kommunistischen Internationale. Der Niedergang des Kapitalismus erfordert und ermöglicht gleichzeitig diesen Schritt.
Auch in Deutschland zerfallen die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Gleichgewichte, weil die herrschende Klasse ihre Profitinteressen mit Angriffen auf die Arbeiterklasse durchsetzt.
Abwehrreaktionen der Massen gegen die Attacken der Kapitalisten und ihrer politischen Vertreter sind unausweichlich. Jedoch wird die Wut ungenutzt verdampfen, wenn sie nicht in den Organisationen der Arbeiterklasse kanalisiert und gegen ihre Ursache gerichtet wird: das kapitalistische System.
Aber die bürokratische Führung der Gewerkschaften sowie die reformistischen Arbeiterparteien und Sekten organisieren diesen Kampf nicht. Sie können ihn nicht organisieren. Ihr Opportunismus, Linksradikalismus oder Identitätspolitik führen in eine Sackgasse. Dies haben sie wieder und wieder bewiesen.
Unser Ziel als Revolutionäre Kommunistische Partei ist es, die Arbeiterklasse in Deutschland zur Machtübernahme zu führen. Doch nur die sozialistische Weltrevolution kann die Menschheit befreien. Deswegen sind wir Teil der Revolutionären Kommunistischen Internationale. All deren Sektionen haben sich diesem Auftrag verschrieben, den keine anderen Organisationen für uns angehen werden.
Die historischen Bedingungen, welche die Vorherrschaft der reformistischen Organisationen und des Stalinismus bedingt haben, sind ein für alle Mal vorüber. Es gibt kein Zurück. Jetzt befinden wir uns in einer Epoche der anhaltenden Krise des Kapitalismus, in einer Zeit der Revolutionen und Konterrevolutionen. Die RKP wird die revolutionären Wurzeln der kommunistischen Bewegung, das Vermächtnis von Marx, Engels, Lenin, Trotzki, Luxemburg und Liebknecht, wiederaufleben lassen. In den vergangenen Jahrzehnten standen die revolutionären Kommunisten am Seitenrand der Geschichte. Jetzt bauen wir eine mächtige Organisation auf, die den Gang der Ereignisse beeinflussen können wird.
Heute ist es unsere Aufgabe, den Offiziersstab der kommenden Revolution auszubilden. Aktuell sind wir zu klein, um Einfluss auf die Massen auszuüben. Wir brauchen einen breiten Stamm an Kadern. Dies sind Revolutionäre mit einem tiefen Verständnis der marxistischen Theorie und des Parteiaufbaus. Als Kommunisten müssen wir lernen, unsere Analysen und unser Programm mit den Schichten der Arbeiterklasse und Jugend, die bereits jetzt aktiv sind, zu verbinden. Nur auf diese Weise werden wir eine starke Partei aufbauen und die fortschrittlichsten Elemente – die Avantgarde – darauf vorbereiten können, sich in der Arbeiterklasse zu verwurzeln und deren Führung zu stellen, sobald sie massenhaft in den Klassenkampf eintritt. Deswegen sind Wachstum und die Ausbildung von Kadern unsere höchste Priorität.
Der Zerfall des Kapitalismus macht eine ständig wachsende Schicht in der Arbeiterklasse und Jugend zu Kommunisten. Die Aufgabe jedes Parteimitglieds ist es, diese Kommunisten in den Betrieben, Schulen und Unis zu finden, sie zu rekrutieren und zu Kadern auszubilden.
Der Kampf gegen eines der zahlreichen Krisensymptome – etwa Krieg, Klimakatastrophe, Aufstieg der Rechten usw. – lässt viele weitere junge Menschen und Arbeiter revolutionäre Schlüsse ziehen. Jedes Parteimitglied muss dahin kommen, ausgehend von konkreten Kämpfen die Notwendigkeit des Sozialismus und unserer Partei aufzeigen zu können. Dann werden wir aus den Bewegungen die besten gewinnen.
Unser Zentralorgan „Der Kommunist“ dient jedem Parteimitglied als Anleitung für seine Rekrutierungsarbeit. Die Zeitung weist auf die wichtigsten Kämpfe und politischen Fragen hin, liefert Argumente und Methoden, um die nächsten Kommunisten zu finden, inspiriert aber auch durch Berichte von unserer revolutionären Arbeit national und international. Jedes Mitglied sollte immer Ausgaben von „Der Kommunist“ dabeihaben und die Zeitung in seiner Arbeit nutzen – sei es bei Rekrutierungsaktionen, auf Demos, in Gesprächen mit Freunden und Bekannten, auf der Arbeit, in der Schule oder Uni.
Neue Mitglieder bilden wir von Anfang an in der Aufbauarbeit aus. Unsere Partei ist zu klein für Trittbrettfahrer. Wir sind weder ein Freundeskreis noch eine Wohltätigkeitsorganisation oder Selbsthilfegruppe. Sondern wir bauen mit Pioniergeist eine Kaderorganisation auf. Parteimitglieder müssen so schnell wie möglich Verantwortlichkeiten an neue Rekruten delegieren und sie in den Aufgaben ausbilden.
Unsere Partei lebt von der Initiative aller Mitglieder. Mit einem klaren Verständnis unserer Ideen, Perspektiven und Aufgaben können wir diesen Tatendrang eine Richtung geben sowie mit Argumenten und Methoden ausstatten. Nur so wird er zum treibenden Faktor unserer Aufbauarbeit. Die notwendige Klarheit liefert uns die marxistische Theorie.
Die Bürgerlichen dagegen wollen die Klassenwidersprüche mit ihren Ideologien verschleiern. Die gesellschaftliche „Linke“ übernimmt diese Ideen und versucht, sie den Massen als „fortschrittlich“ zu verkaufen. Die Revolutionäre Kommunistische Partei steht dafür ein, den Marxismus innerhalb seiner Mitgliedschaft und der Arbeiterbewegung zu verteidigen.
Die Ideen von Marx, Engels, Lenin und Trotzki sind das Fundament unserer Partei. Sie stellen den Ausgangspunkt dar für unsere Propaganda- und Agitationsarbeit in der Arbeiterklasse und Jugend. Es ist die Pflicht eines jeden Mitglieds, diese Ideen zu studieren, sich zu eigen zu machen und anwenden zu lernen. Erfahrene Genossen müssen neue Rekruten dabei unterstützen.
Die wichtigsten Quellen für die Bildung in unserer Partei liefern das Zentralorgan sowie das Theoriemagazin unserer Internationalen „In Verteidigung des Marxismus“. Jedes Mitglied sollte ein Abo für beide Publikationen abschließen und sie aufmerksam studieren.
Die Revolutionäre Kommunistische Partei ist kein Debattierklub, sondern eine Kampforganisation. Deren grundlegende Einheit stellt die Ortsgruppe (OG) dar. Dort fallen Theorie und Praxis zusammen. Durch Referate und Diskussionen rüsten wir uns mit Ideen, Programmen und Methoden für den Parteiaufbau aus. Wir sollten danach streben, bei jedem noch so kleinen Punkt auf der OG die zugrundeliegenden Ideen hervorzuheben.
Jede OG setzt sich zum Ziel, neue OGs in Schulen, Unis, Betrieben und Nachbarschaften aufzubauen. Dazu brauchen OGs einen klaren Plan. Dieser entsteht durch eine demokratische Debatte. Er setzt den Rahmen für die einzelnen und kollektiven Aktivitäten der Mitglieder einer OG. Jeder Kommunist hat den Ansporn, sein persönliches Umfeld von unseren Ideen zu überzeugen. Gleichzeitig bündeln wir unsere Kräfte als OG, um etwa auf Streiks, Demonstrationen und Veranstaltungen mit unserem Programm aufzutreten.
Es ist die Pflicht jeder OG, ihre Aktivitäten zu reflektieren und wichtige Lehren der gesamten Partei als Berichte zur Verfügung zu stellen. Nur so können die OGs in ganz Deutschland voneinander lernen, wir gemeinsam zu den besten Methoden kommen und die Partei auf die wichtigsten Fragen sowie Bewegungen orientieren.
Die Aufgaben und Ziele der Revolutionären Kommunistischen Partei sind gewaltig. Wir brauchen eine Führung, welche die Arbeit der Partei anleitet und auf das höchstmögliche Niveau bringt, etwa durch die Zeitung. Letztere wird von den Genossen mit der größten politischen Autorität herausgegeben. Dafür wurden sie von der Mitgliedschaft für diese Aufgabe gewählt und sind dieser rechenschaftspflichtig.
Wir wollen die Kapitalisten stürzen. Das heißt, wir können uns nur von der Arbeiterklasse und der Mitgliedschaft finanzieren. Wir brauchen einen Hauptamtlichen-Apparat, welcher der Führung den Rücken stärkt. Deswegen zahlen unsere Mitglieder einen monatlichen Beitrag. Wir diskutieren mit neuen Mitgliedern und in den OGs regelmäßig politisch über den Mitgliedsbeitrag. Außerdem sammelt jedes Mitglied Spenden aus der Bewegung.
Deutschland steht unweigerlich vor revolutionären Erschütterungen. Sozialismus zu unseren Lebzeiten ist damit eine realistische Perspektive. Denn es gibt nur diesen Ausweg aus der kapitalistischen Barbarei.
Die deutsche Revolution steht und fällt jedoch mit ihrer Führung. Dies hat die Geschichte unserer Bewegung immer wieder gezeigt. Die Zeit drängt. Jeder, der heute schon den Kapitalismus stürzen will, trägt eine besondere historische Verantwortung. Wir sind uns dessen bewusst. Deswegen bauen wir die Revolutionäre Kommunistische Partei auf.