Unter dem Deckmantel der Inklusion: Zur Ausbeutung in Behindertenwerkstätten

Ich bin Heilerziehungspfleger und habe daher regelmäßig Kontakt zu Menschen mit Behinderung. In Deutschland werden Menschen mit Behinderung (sofern diese von Geburt an vorliegt) in Förderschulen, mit einem Schwerpunkt auf Sehen, Hören, körperliche, motorische/-geistige Entwicklung, Sprache, Lernen sowie emotionale und soziale Entwicklung gebildet. So weit, so gut.

Wer diese absolviert und nicht den weiteren Besuch einer Förderstätte nötig hat, da die gegebenen Voraussetzungen (Fähigkeit zur wirtschaftlich verwertbaren Arbeit, kein außerordentlich vorliegender Pflegebedarf und keine Gefahr der Fremd-/Selbstgefährdung) erfüllt werden, dem wird der Eintritt in den ersten Arbeitsmarkt gewährt. Hierbei handelt es sich um Behindertenwerkstätte, auch genannt „WfbM“, von welchen es in Deutschland circa 730 gibt.

In diesen werden sie als Beschäftigte angestellt und verrichten dort handwerkliche Arbeit. Von diesen Arbeitern gibt es in Deutschland (Standpunkt Juni 2023) circa 320.000. Laut einer Befragung der Behindertenhilfe halten 77,3% der befragten Beschäftigten den ihnen ausgezahlten Lohn für nicht angemessen. Dies ist in Anbetracht dessen, dass sich dieser mit durchschnittlich circa 1,46€ pro Stunde drastisch unter dem Mindestlohn befindet, sehr verständlich. Zum Vergleich: Der Mindestlohn pro Stunde steht für einen Menschen ohne Behinderung aktuell bei 13,95€.

Die Inhaber solcher Werkstätten selbst rechtfertigen dies damit, dass die verrichtete Arbeit nicht auf dem Niveau der „normalen“ Arbeitskraft sei und sie eben „nur“ Beschäftigte und nicht vollwertige Arbeiter wären. Hier enthüllt sich der Schleier von „wohlwollender Inklusion“ zu einem Spalter zwischen „funktionierenden“ und „nicht funktionierenden Arbeitern“ für die eigenen Profite. Oder in anderen Worten: Wer unter einer Behinderung leidet, der wird unter diesem System noch mehr für seinen ausbeutenden Klassenfeind malochen müssen.

Die arbeitenden Menschen in den Behindertenwerkstätten der Lebenshilfe fertigen unter anderem Bauteile für Konzerne der Automobilindustrie wie etwa Audi an. Somit sind sie eindeutig Teil derer Produktionsketten und unter dem Deckmantel der Inklusion für den Konzern eine finanziell lukrative Möglichkeit, um an billige Arbeitskräfte zu kommen.

Davon abgesehen ist die von den Beschäftigten verrichtete Arbeit nicht weniger anstrengend und auch nicht wie deren Lohn suggerieren würde weniger Wert. Ganz im Gegenteil, laut oben besagter Umfrage gaben 60,8 % der Befragten an, dass sie die Belastung als zu hoch empfinden, während 79,7 % angaben, dass die ihnen gestellten Anforderungen tendenziell eher steigen als sinken. Somit ist klar, dass was uns und den Beschäftigten als einen menschenfreundlichen Akt der Inklusion vorgetäuscht wird, nichts Weiteres als ein weiterer Teil der Ausbeutung ist, den die Spitzen der Großkonzerne für die Maximierung ihrer Profite nutzen.

Du möchtest ebenfalls gegen diesen perversen Akt der Ausbeutung vorgehen? Wir als revolutionäre Kommunisten stehen an der Seite der Arbeiterklasse und sämtlicher unterdrückter Menschen. Wir kämpfen gegen jede Form der Ausbeutung und Unterdrückung im Kapitalismus an und wollen ihn ein für alle Mal auf den Müllhaufen der Geschichte werfen. Schließ dich der Revolutionären Kommunistischen Partei an!

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