Tarifrunde Chemie 2024 – Schluss mit der Sozialpartnerschaft!

In diesem Jahr wird auch in der Chemie-Industrie ein neuer Tarifvertrag zwischen der Gewerkschaft IG BCE und dem Bundesarbeitgeberverband Chemie verhandelt. Dies ist auch bitter nötig nach dem letzten erzielten Abschluss im Jahr 2022. Dieser betrug damals nämlich nur 6,5 % über eine Laufzeit von 20 Monaten und Einmalzahlungen in der Höhe von 3.000 Euro. Dies war schon damals nichts anderes als ein derber Reallohnverlust.

Die Forderungsempfehlung des Hauptvorstandes für die nun anstehende Tarifrunde belief sich auf 6 bis 7 % Tariferhöhung, ironischerweise kommentiert mit der Aussage: „Reallohnverluste werden wir nicht akzeptieren.“ Diese Empfehlung wurde nun in den Betrieben diskutiert. Teile der Belegschaften begegneten der Tarifrunde noch mit Desinteresse, weil die jahrelange Sozialpartnerschaft der IG BCE jedes Streikbewusstsein untergraben hat. Der Großteil machte aber deutlich, dass die Forderungen viel zu gering ausfallen. Von Seiten der IG BCE-Führung kamen Kommentare, dass man „Maß und Mitte“ bei den Forderungen wahren solle. Die Kollegen machten deutlich, dass sie einen solchen Kommentar eher von den Bossen als von ihrer Gewerkschaft erwarten würden. In Mitgliederbefragungen zeigte sich, dass 55 % der Arbeiter die wirtschaftliche Lage als schlecht einschätzen und 75 % gaben an, dies auch in ihrem Geldbeutel spüren zu können.

Damit tatsächlich höhere Löhne ohne Reallohnverlust erzielt werden können, müssen wir innerhalb der Gewerkschaft daher für höhere Forderungen kämpfen. Dafür muss die Sozialpartnerschaft endlich aufgegeben und den Pharmakonzernen der Kampf angesagt werden!

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