Heute stehen wir als Kommunisten endlich wieder nicht mehr nur kommentierend am Seitenrand der Geschichte. Die tiefe Krise des Kapitalismus hat eine breite Schicht der Jugend und der Arbeiterklasse geschaffen, die gegen das System kämpfen will – und das nicht irgendwann, sondern jetzt! Viele von ihnen bezeichnen sich sogar schon als Kommunisten. Es geht also nicht darum, diese Leute von der Notwendigkeit der Revolution zu überzeugen. Vielmehr gilt es zu beweisen, dass sie für ihren Kampf die Revolutionäre Kommunistische Partei aufbauen müssen.
Für unsere Organisation bedeutet diese neue Situation das Ende unserer Vorgeschichte. Während wir uns früher in kleinen Studienzirkeln auf die Klassenkämpfe vorbereiteten, sind diese mittlerweile an der Tagesordnung. Indem wir uns in den Kämpfen in unserem Umfeld als der vorantreibende Teil zeigen, werden wir eine ständig wachsende Schicht der Arbeiterklasse für den Aufbau der RKP gewinnen.
Was ist Agitation?
Wie knüpfen wir an diesen Kämpfen an? Seit den frühen Jahren der russischen Arbeiterbewegung unterscheiden Marxisten zwischen Propaganda und Agitation. Propagandaarbeit bedeutet, eine Vielzahl an Ideen einer kleinen Menge von Leuten zu vermitteln. Agitation soll dagegen wenige Ideen einer Masse an Menschen näherbringen.
Konnten wir früher nur eine ausgewählte Gruppe an Leuten gewinnen, suchen heute Hundertausende nach einer Organisation, die ihren Kampf ernst nimmt, genauso leidenschaftlich ist wie sie und tatsächlich etwas unternehmen möchte. Um uns als eben diese Partei zu beweisen, müssen wir die kommunistischen Antworten auf ihre konkreten Fragen liefern. Die neue objektive Situation ermöglicht und erfordert von uns einen agitatorischen Ansatz.
Wie fallen wir auf?
Eine Möglichkeit dazu bieten Reden an öffentlichen Orten wie Parks, Bahnhöfen, Einkaufsstraßen, in der U-Bahn usw. In diesen Reden gehen wir auf die Themen ein, die gerade das Bewusstsein der kampfbereiten Schicht prägen, z. B. die Aufrüstung, der Aufstieg der AfD, der Genozid in Gaza oder die Klimakatastrophe. Dabei heben wir aber immer hervor: Was würde die RKP als revolutionäre Massenpartei tun? Warum müssen wir eben diese aufbauen, um diese Kämpfe zu führen? Wie kannst du dazu jetzt beitragen?
Auf diese Weise aufzutreten, erfordert Mut. Aber nur so werden wir auffallen und zeigen, dass wir es ernst meinen mit der Revolution. Dazu beitragen können auch Banner und Fahnen, durch die wir bei unseren Aktionen auf den ersten Blick deutlich machen, dass wir Kommunisten und eine Partei sind. Genossen, die keine Rede halten, sollten diejenigen ansprechen, die positiv auf uns reagieren, ihnen Zeitungen verkaufen und sie rekrutieren.
Wen wollen wir gerade gewinnen?
Nicht alle werden unseren Reden zustimmen. Das Ziel unserer Agitation ist es momentan und in naher Zukunft aber auch nicht, die Massen zu organisieren. Es geht auch nicht darum, Klassenbewusstsein zu schaffen oder die Arbeiterklasse in Bewegung zu setzen. Diesen Prozess löst im Wesentlichen die Krise des Kapitalismus selbst aus.
Wir wollen diejenigen gewinnen, die bereits offen für unsere Ideen sind, und ihnen deutlich machen, dass sie die Welt nur dann verändern können, wenn sie mit uns die RKP aufbauen. Das gelingt uns nicht durch einfaches Wiederholen von dem, was sie schon wissen und jeden Tag selbst erleben. Sondern indem wir konkrete Lösungen für ihre drängendsten Probleme präsentieren.
Wie bereite ich mich vor?
Lösungen können wir nur vermitteln, wenn wir unsere Reden gut vorbereiten. Unsere Zeitung liefert eine Analyse zu den aktuell brennendsten Themen. Sie ist das beste Mittel, sich mit den richtigen Ideen zu bewaffnen. Zur Vorbereitung gehört auch, die Rede mit Genossen vorzubesprechen. Schließlich wollen wir unsere Lösungen so präzise wie möglich präsentieren. Außerdem ist politische Klarheit der Schlüssel zu einem selbstbewussten Auftreten!
Die beste Motivation, sich zu trauen, ist die Erfahrung, dass es sich lohnt. Diese können wir mit unserer Zeitung teilen! Ihr habt eine öffentliche Rede gehalten und dabei neue Genossen für den Aufbau der RKP gewonnen? Du hast den Nervenkitzel und das Glück, sich überwunden zu haben, selbst gespürt? Dann schreibt uns! Gemeinsam erarbeiten wir uns die neuen Methoden, die wir brauchen, um dieses bislang ungenutzte Potential für den Aufbau unserer Partei zu verwirklichen.