Wer für die Rechte von Unterdrückten kämpft, wird auf den Anti-AfD-Demos von den Bürgerlichen und ihren reformistischen Verbündeten in den Arbeiterorganisationen bedrängt und zensiert. Diese Erfahrung machten wir als Würzburger Ortsgruppe (OG), als wir zusammen mit einer Pro-Palästina- Gruppe einen revolutionären Block bildeten. Diese hatte sich uns angeschlossen, weil sie schon vorab befürchtete, auf der Demo Repressionen von den Organisatoren zu erfahren.
Wie erwartet, wurde unser Block von zwei Ordnern darauf angesprochen, dass unsere Palästina-Fahnen und -Schilder auf dieser Demonstration nichts verloren hätten und daher eingepackt werden sollen – „wegen Antisemitismus und so“. Wir haben uns von solch gehaltlosen Schikanen nicht beeindrucken lassen und antworteten, dass der Veranstalter selbst herkommen soll, wenn er ein Problem mit uns hat. Auf die Frage, was genau an unserem Block antisemitisch sei, konnte man uns auch keine Antwort geben. Wir wurden schließlich von der Veranstaltungsleitung – einer Gewerkschaftssekretärin – eingeholt und dazu aufgefordert, die Flaggen und Schilder herunterzunehmen. Wir befolgten das nicht.
Die Veranstalter wurden ungeduldiger, versuchten unseren Block von der Straße zu drängen und drohten sogar mit der Polizei. Als diese Maßnahmen keine Wirkung zeigten, wurde die Gewerkschaftsbürokratin gegenüber einem Mitglied der Palästina-Gruppe sogar handgreiflich. Interesse an einer Auseinandersetzung mit unseren Positionen bestand seitens der Reformisten nicht, man wollte uns einfach nach bester Bürokratenmanier ausschließen.
Darauf stellten wir uns geschlossen an die Seite unserer palästinensischen Mitstreiter und setzten uns dafür ein, dass sie weiterhin an der Demo teilnehmen durften. Um die Situation zu deeskalieren, holte die Palästina- Gruppe freiwillig ihre Flaggen und Plakate ein. Von unseren „Free Palestine“- Sprechchören konnte uns jedoch niemand abhalten.
Nach der Demo bedankte sich die Palästina-Gruppe für unsere Solidarität. Als Migranten fühlen sie sich auf bürgerlichen Anti-Rechts-Demos nicht sicher. Verständlich, wenn dort Redner zwar gegen Abschiebungen Stellung beziehen, aber nur um dann festzustellen, dass Deutsche die Ausländer hier bräuchten, um sie ausbeuten zu können. Außerdem fragte uns die Gruppe nach weiterer Unterstützung für ihre Veranstaltungen und sicherten uns zu, unser Material dort ungehindert verteilen zu können.
Indem wir solidarisch und geschlossen auftreten, verdienen wir uns den Respekt und das Vertrauen der Arbeiterklasse. Wir, anders als es die Reformisten tun, stellen uns konsequent auf die Seite aller Unterdrückten und kämpfen Seite an Seite mit ihnen. So bauen wir die Revolutionäre Kommunistische Partei auf.
Wir als Würzburger OG konnten erreichen, dass wir zum Bezugspunkt nicht nur für junge Kommunisten, sondern für eine größere Schicht der Arbeiterklasse, die jetzt schon kämpfen möchte, wurden. Mit der Palästina- Gruppe werden wir eine gemeinsame Demo gegen Imperialismus auf die Beine stellen. Denn es ist dieselbe herrschende Klasse, die Kriege und Umweltkatastrophen befeuert, damit Flucht und Vertreibung auslöst sowie mit ihrer Asyl- und Krisenpolitik Rassismus schürt und damit der AfD den Weg bereitet hat.