Queere Befreiung braucht eine revolutionäre Strategie

Der Kapitalismus ist zu nichts mehr imstande, außer sich von Krise zu Krise zu bewegen. Deswegen kämpfen wir für die sozialistische Weltrevolution. Weil dafür der Kampf gegen Unterdrückung und für Verbesserungen unentbehrlich ist, sind wir als Revolutionäre Kommunistische Partei mit roten Fahnen auf den CSDs.

Wo junge queere Menschen wohl am meisten leiden, ist zu Hause. Laut Umfragen würden zwischen 11 und 34 % der Deutschen ihre eigenen queeren Kinder nach deren Outing nicht unterstützen (YouGov 2021). Grob überschlagen leben gerade von ca. 1 Mio. queeren Kindern zwischen 200.000 und 600.000 mit mind. einem queerfeindlichen Elternteil zusammen.

Unser Programm

Wir Kommunisten kämpfen für eine nachhaltige Lösung:
Erstens, Vergesellschaftung der Haushalts- und Erziehungsarbeit, d.h. kostenfreie und flächendeckend verfügbare Kitas, Schulen und Freizeitangebote, gemeinschaftliche Küchen, Wäschereien, und Reinigungsdienste. Das nimmt der Haussklaverei der Frau ihre Grundlage. In Folge werden Sexismus und die binäre traditionelle Rollenverteilung geschwächt. Die Kernfamilie – eine Stütze des Kapitalismus – zu beschneiden, befreit queere Menschen davon, in diese Normen gepresst zu werden.

Zweitens, entschädigungslose Enteignung der Immobilienkonzerne sowie Umverteilung des leerstehenden Wohnraumes. Das ermöglicht Menschen, freiere Beziehungsentscheidungen zu treffen, da sie nicht z. B. aus Angst vor Wohnungslosigkeit eine eigentlich gescheiterte Beziehung weiterführen.

Durch beide Maßnahmen gemeinsam haben queere Kinder, die unter queerfeindlichen Eltern leiden, viel mehr Möglichkeiten, sich deren Einfluss zu entziehen; sei es über Betreuer in der Kita oder Schule; über Beratungen in Jugendangeboten; über einen Auszug mit einem wohlgesinnten Elternteil sowie als Erwachsener in eine erschwingliche Wohnung.

Heuchelei der Kapitalisten

Wie kommen wir dahin? Viele Menschen setzen sich schon heute mit queeren Forderungen auseinander. Die Kölner Pride von 2023 zeigte das am CSD-Wochenende mit 1,4 Mio. Teilnehmern. Von zwölf Forderungen, die sie aufstellen, beziehen sich sechs auf sichere Finanzierung: von Aufklärung, von Beratung, von Betreuung junger und alter Menschen und nicht zuletzt von Unterkünften.

Diese Forderungen sind nicht nur für queere Leute relevant. Für Erzieher und Jugendpädagogen ist klar, dass die Kinder- und Jugendbetreuung sowie Kitas und Schulen kaputtgespart werden. In Heimen ist für Pfleger schon lange klar, dass es am Geld fehlt. Das merken sie sowohl am eigenen Lohn als auch daran, wie überlaufen ihre Einrichtungen sind. Die Wohnungskrise betrifft nicht nur queere Geflüchtete und alte queere Menschen, sondern alle.

Die Führung der Pride richtet ihre Forderungen wie Fridays for Future oder Deutsche Wohnen Enteignen an die Bundesregierung. Der Appell fällt flach, weil es gerade diese Regierung ist, die eine massive Sparpolitik fährt. Gleichzeitig haben die Sponsoren der Pride riesige Profite: darunter REWE mit 503 Mio. Euro (2023), RheinEnergie mit 168 Mio. Euro (2022) und Pharma-Riese Merck & Co. (MSD) mit 340 Mio. Euro (2023). Trotzdem heißt es, es gäbe kein Geld! Für ihr Image per Sponsoring geben die Kapitalisten gerne Geld aus, aber für tatsächliche Besserungen ist nichts da! Sie verweisen auf die Regierung, die in ihrem Interesse Kürzungen umsetzt.

Klassenkampf

Um die Frage der Finanzierung zu lösen, braucht es ein kämpferisches Programm und die Ausweitung der Bewegung. Als Arbeiterklasse ist unser bewährtes Druckmittel der Streik. Sozialversicherungen, der 8-Stunden-Tag und das Wahlrecht konnten nur durch Klassenkampf erreicht werden.

Nur mit Unterstützung der Arbeiter in den Gewerkschaften sind diese Ziele erreichbar. Weil aktuelle Gewerkschaftsführungen aber im Zweifelsfall einen friedlichen Kurs führen, müssen wir uns in den Gewerkschaften für ein offensives Programm einsetzen. Mit Forderungen, die die Probleme queerer Menschen angehen, können die Gewerkschaften einen Platz auf den CSDs einnehmen und mehr Menschen aus der queeren Bewegung in die Arbeitskämpfe holen.

Im Klassenkampf lernt die Arbeiterklasse intuitiv ihre Macht kennen. Ihre Interessen stehen denen der Kapitalisten unvereinbar gegenüber. Die Kapitalisten sagen, es wäre zu teuer, Kitas, Jugendräume, Pflegeheime, geschweige denn günstigen Wohnraum zu finanzieren. Tatsache ist aber, wir können uns die Kapitalisten nicht leisten! Das stellt automatisch die Eigentumsfrage. Wer erarbeitet unseren gesellschaftlichen Reichtum und wem gehört er?

Wir Kommunisten organisieren die Arbeiterklasse um ein revolutionäres Programm. Wir ermutigen sie, offensiv in den Klassenkampf zu gehen und Kontrolle über Produktion und Gesellschaft zu übernehmen: Erzieher über Kitas, Lehrer über das Bildungswesen und Schulen, Pfleger über die Heime. Die gesamte Arbeiterschaft muss leerstehenden Wohnraum an sich nehmen und ihn nach Bedarf verteilen statt nach Kontostand.

Das ist nur der Keim der wahrhaftig freien Gesellschaft, für die wir kämpfen. Tritt bei und hilf mit.

SCHLIESS DICH DEN KOMMUNISTEN AN!

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