Kollegen schimpfen über die Ampel

Ich konnte in meinem Betrieb, welcher Teil eines weltweiten Expressdienstleisters ist, eine interessante Beobachtung machen. In den Vorjahren hatte sich bereits eine Politisierung unter meinen Kollegen angedeutet. Politische Themen wurden langsam Teil der alltäglichen Gespräche untereinander, waren allerdings noch selten und vage. Ende Januar fand dieser Prozess aber einen noch nie dagewesenen Ausdruck.

Als ich in meiner Abteilung zum Schichtbeginn erschien, waren meine Kollegen zusammen mit einer Kollegin einer anderen Abteilung bereits lautstark am Diskutieren, und zwar über Politik.

Sie sind mehr als überdeutlich von der Ampel-Krisenregierung abgestoßen und sehen diese nicht als ihre. Zitat eines Kollegen: „Bei dieser Regierung ist das Jahr bereits jetzt schon hinüber.“

Konkrete Themen waren nicht nur die gestiegenen Lebenserhaltungskosten, sondern auch die „progressiven“ Maßnahmen der Regierung, welche keinen anderen Zweck haben, als die Krise auf die Arbeiterklasse abzuladen.

Besonders hervorgehoben wurden die CO2-Steuer und die Mauterhöhung. Die Angestellten in der Logistik wissen ganz genau, dass dies die Transporte weiter verteuern wird. Sämtliche Güter auf dem Markt, von Bio-Bananen bis Autos, müssen transportiert werden. Diese Maßnahmen bedeuten eine weitere Verteuerung ihres Lebens.

Auch wurde diskutiert, ob die AfD eine Alternative ist. Es gab sowohl Stimmen dafür als auch dagegen, diese Frage wurde aber nicht auf einer rassistischen Ebene ausgetragen, sondern war Resultat dessen, dass es aktuell keine Partei gibt, welche sich in der Krise auf die Seite der Arbeiter stellt. Natürlich sind die meisten Kollegen noch ein ganzes Stück davon entfernt, das System als Ganzes infrage zu stellen. Aber wenn man sich in diese Diskussionen als Kommunist einmischt, wird man jetzt ernstgenommen.

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