Hafenverkauf: Der Kampf ist nicht vorbei!

Der Hamburger Hafen ist einer der wichtigsten Arbeitsplätze in Hamburg. Jedoch ist die Infrastruktur des Hafens nicht modern genug für die heutigen Herausforderungen im internationalen Wettbewerb. Dies führt zu riesigen finanziellen Verlusten durch die weiter sinkende Bedeutung des Hafens und der Stadt im internationalen Vergleich. Es wäre ein umfassendes Investitionsprogramm seitens des Senats nötig, um den Abwärtstrend aufzuhalten. Kosten, die angesichts der organischen Krise und der vielen „Baustellen“ überall in der Stadt nicht getragen werden sollen.

Um die Verantwortung und die finanzielle Last weiterzugeben, suchten sie nach privaten Investoren. Dass Unternehmen die eigenen Profitinteressen im Blick haben und nicht die Gesamtinteressen des Hafens und der Stadt, muss bewusst in Kauf genommen werden. Denn nur so kann im Interesse der Herrschenden ein Versuch des Hinauszögerns der großen Krisensymptome unternommen werden. Den Arbeitern war klar: Diese Privatisierung geht auf Kosten der eigenen Arbeitsbedingungen und eventuell des Arbeitsplatzes.

Verkauft werden sollte schließlich an die Mediterranean Shipping Company (MSC), einer der größten Reedereien der Welt. Sobald dieser Deal an die Öffentlichkeit geriet, erhoben sich einige Hafenarbeiter zu einem wilden Streik. Aufgrund der Zersplitterung der Hafenarbeiter nach Terminals war eine gemeinsame Aktion erschwert. Die streikenden Arbeiter hatten mit Repressionen zu kämpfen. Es zeigte sich, auf wessen Seite der Senat und die Polizei tatsächlich stehen.

Daraus entwickelte sich eine Kampagne unter dem Titel ,,Unser Hafen, nicht euer Casino“, die sich über ein halbes Jahr darum bemühte, den Deal zu verhindern. Etliche Demos, Plakate, Flyer und Kundgebungen später entstand eine Vernetzungsgruppe, die alle linken Kräfte vereinen sollte, um den Deal noch abzuwenden. Einberufen wurde sie von der Aktionsgruppe Notruf 040, die aus Mitgliedern der zuständigen Gewerkschaft ver.di und Hafenarbeitern bestand.

Wir unterstützten die Hafenarbeiter in ihrem Kampf, indem wir Berichte und Artikel schrieben und unsere Position an Interessierte und Demoteilnehmer trugen. In der Vernetzungsgruppe gab es einige Stimmen, gerade die des Hafenarbeiterkomitees, die sich für einen Streik im Hafen einsetzten, trotz Befürchtungen erneuter Repressionen.

Das Vernetzungstreffen, an dem auch wir teilnahmen, organisierte eine letzte Kampagnenwoche, wo versucht wurde, durch Aufklärung, Plakataktionen und einer Demo das Ruder zu Gunsten der Arbeiter herumzureißen.

Wir haben etliche Plakate und Sticker in der Stadt verteilt. Am Tag der Demo kamen allerdings nur ein paar Hundert zusammen. Dies war der Annahme geschuldet, dass viele Hafenarbeiter dachten, der Kampf wäre bereits verloren, vor allem aber der nicht ausreichenden Mobilisierung seitens ver.di, die das Interessenpotential unter den Hamburgern nicht annähernd ausschöpfen konnte.

Am 04. September war es so weit und die Abstimmung im Senat fiel MSC zugute.

Die Reederei durfte sich also ab diesem Zeitpunkt in den Hafen einkaufen. Doch der Kampf ist nicht vorbei! Die mit dem Verkauf verbundenen kommenden Angriffe auf die Arbeiter werden Klassenkämpfe hervorrufen. Zudem kursieren schon Verkaufsgerüchte weiterer Hafenteile, wie dem Eurogate, an weitere Reedereien. Wir müssen aus den Fehlern lernen, denn die letzte Schlacht gewinnen wir. Hafen in Arbeiterhand!

SCHLIESS DICH DEN KOMMUNISTEN AN!

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