Genossen mobilisieren für Sit-in

In der Marburger Unibibliothek stießen zwei unserer Genossen zufällig auf ein propalästinensisches Sit-in anlässlich des Nakba-Tags und beteiligten sich. Anfangs saßen knapp zehn Personen im Kreis, im Laufe der Aktion schlossen sich immer mehr Leute an, sodass wir zum Schluss rund 25 Teilnehmer waren. 

Als sich drei Bürokratinnen der Unileitung und der Unipräsident zu uns setzten, entstand eine große Diskussion. Sie wollten die Versammlung im Keim ersticken, indem sie auf zukünftige Seminarangebote mit einem „pluralistischen Diskurs“ zu diesem Thema verwiesen.

Viele der Anwesenden kritisierten dieses Vorgehen und wiesen in kurzen Zügen auf die Doppelmoral der Unileitung bezüglich der unverzüglichen Verurteilung Russlands mit dem Ukraine-Krieg hin. Auch wir zeigten in Redebeiträgen die einseitige Darstellung des Konflikts durch die Uni. Wir äußerten, dass wir kein Vertrauen in die Unileitung haben. Durch solche und weitere Redebeiträge, in denen wir die Unileitung und den deutschen Staat entblößten und auf die Besatzungen in den USA als Vorbild aufmerksam machten, konnten wir uns politisches Vertrauen erarbeiten.

Wir bauten auf dem Tatendrang der Beteiligten auf. Wir erklärten die Gründe und Ursprünge des Konflikts, warum der deutsche Staat Israel bewaffnet, warum wir eine größere  Bewegung aufbauen und uns dafür als Studenten mit der Arbeiterbewegung vereinen müssen. Unserer Perspektive, dass wir nur auf Basis einer vereinten Schüler-, Studenten- und Arbeiterbewegung Druck auf den Imperialismus ausüben können, stimmen viele zu. Unsere praktischen Vorschläge, wie wir systematisch die Bewegung ausweiten können, hat die Mehrheit begrüßt.

Auf den Vorschlag, das nächste Sit-in in einer Woche abzuhalten, entgegneten wir, uns direkt am nächsten Tag wieder zu treffen, was gut aufgenommen wurde. Wir forderten alle auf, ihren Freunden, Kommilitonen, Umfeld und Familie von diesem nächsten Sit-in zu erzählen und morgen weitere Personen mitzunehmen. Am nächsten Tag verdoppelte sich die Anzahl der Mitstreiter auf 50!

Wir blieben noch relativ lange, nachdem die Gruppendiskussion beendet und die Mehrheit gegangen war und probierten mit möglichst vielen Personen zu sprechen. Die meisten Anwesenden sahen die Notwendigkeit eines fundamentalen Systemwechsels. Eine sprach sogar offen von einer Revolution. Mit diesen Personen sprachen wir konkreter über den Kapitalismus und Kommunismus. Wir konnten eine Palästina-Broschüre und ein paar Zeitungen verkaufen und haben zwei potenzielle Rekruten getroffen.

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