Am 15. Juni hat uns die traurige Nachricht erreicht, dass unsere Genossin und Freundin Corinna Dammann am Morgen des 13. Juni auf dem Weg zur Arbeit in der S-Bahn kollabiert und vor Ort gestorben ist. Zur genauen Todesursache gibt es noch keine Informationen. Was wir jedoch wissen ist, dass der Verlust von Corinna für uns alle schwer sein wird. Sowohl als Genossin als auch als Freundin wird Corinna uns in Erinnerung bleiben. Wegen ihres außerordentlichen Engagements, Zuverlässigkeit, Disziplin, Empathie und Treue zur Organisation ist sie ein großes Vorbild für uns alle. Sie hinterlässt eine große Lücke die man nicht füllen kann.
Corinna wurde 2001 im Zuge einer Demo gegen den Afghanistankrieg auf unsere Organisation aufmerksam. Bei dieser Demonstration kaufte sie ein Exemplar des Funkens, wie unsere Zeitung damals noch hieß, las dieses zuhause und begann sich für Marxismus zu interessieren. Auf der nächsten Demo traf sie unseren Genossen Hans-Gerd Öfinger, wurde zu einem Treffen der Ortsgruppe Wiesbaden eingeladen und wurde Mitglied. Mit kreativen Ideen wie die Entwicklung von Merchandise brachte sie die Organisation voran. Sie kreierte Buttons und produzierte diese bei sich zuhause. In ihrer Ortsgruppe übernahm sie die Aufgabe der Finanzsekretärin. Diese nahm sie jedoch nicht als rein administrative Aufgabe wahr, sondern als politische, da sie um die Bedeutung der finanziellen Unabhängigkeit einer revolutionären Organisation wusste. Sie selbst brachte große Opfer für die Organisation durch eigene großzügige Spenden. Sie motivierte andere Genossen dazu, sich selbst zu fragen, wie viel sie bereit seien, für eine revolutionäre Partei zu geben. Mit ihr als Finanzsekretärin war Wiesbaden die finanzstärkste Ortsgruppe der gesamten deutschen Sektion.
In politischen Debatten trat sie gegen Abschweifungen und für eine sinnvolle Nutzung der Zeit sowie die Klarheit unserer Ideen und Perspektiven ein. Der respektvolle Umgang mit Menschen war ihr stets wichtig und sie selbst war anderen Genossen gegenüber nie überheblich. Sie war eine hervorragende Zeitungsverkäuferin. Schließlich kam sie durch den Zeitungsverkauf mit dem Marxismus in Kontakt, weshalb es ihr wichtig war, dessen Ideen an andere weiterzugeben. Obwohl sie voll berufsstätig war und Familie hatte, nahm sie sich Zeit für unsere Bundes- und Weltkongresse und sowie die LL-Demos in Berlin. Corinna stand stets auf Seite der Unterdrückten und Ausgebeuteten. Ihre festen politischen Überzeugungen und unermüdlicher Tatendrang zeigten sich auch bis vor kurzem bei unseren Interventionen auf den Demonstrationen gegen den Völkermord an den Palästinensern. Bei diesen konnte man sich stets auf Corinna verlassen, selbst kurzfristig schaufelte sie sich hierfür Zeit frei. Dies zeigt, dass Zynismus und Pessimismus Corinna fremd waren.
Ihre letzte Nachricht an unsere Genossin Zahra war: „Und noch gute ,watch-sessions‘ zur Gründung der RKI!“ Wir sind sehr traurig darüber, dass Corinna die zukünftige Entwicklung der Organisation, deren fester Bestandteil sie war, nicht mehr wird miterleben können.
Dennoch bleibt sie in unseren Herzen und Gedanken.