Eisenbahner sagen: DB verstaatlichen! 

Seit Anfang April mache ich nun meinen Quereinstieg zum Lokführer. In Gesprächen über die DB geht es immer wieder um ein Thema: Warum ist die Deutsche Bahn in so einem katastrophalen Zustand? So z. B. im Unterricht bei der Frage, wieso es immer noch Unterschiede zwischen Ost und West bei der Signalisierung gibt, und die Antwort kommt, dass das alles eine Frage der Politik und des Geldes ist, alles einheitlich zu machen. Es gibt immer noch mechanische Stellwerke in Deutschland aus dem 19. Jahrhundert, die sehr eindeutig die stockende Modernisierung der Eisenbahninfrastruktur zeigen. Am übelsten stößt den Kollegen die Zersplitterung der Bahn in zig Unternehmen wie DB Regio, DB Cargo, DB Fernferkehr, DB InfraGo, DB Training usw. auf. Sehr oft, wenn wir Materialien oder Unterlagen benötigen, kommt von unseren Teamleitern die Antwort, dass sie dafür nicht zuständig sind, sondern das Unternehmen xyz der Bahn. 

Bei den Lokführern der DB herrscht der Konsens, dass der ÖPNV keinen Gewinn einbringen kann und auch nicht sollte. Daher gehört er verstaatlicht, um zum Beispiel auch alten Menschen den Zugang zum Leben zu ermöglichen, die nicht mehr Auto oder Fahrrad fahren können, wie es für die jüngere Generation selbstverständlich ist. Es herrscht ein absolutes Unverständnis für die damalige Teilprivatisierung der Bahn und die aktuellen politischen Entscheidungen. Mein Trainer für den Theorieunterricht selbst hat 1994 die Deutsche Bahn verlassen, regt sich regelmäßig über den Zustand heutzutage auf und schwärmt vom Zustand der Eisenbahn zu Zeiten der DDR. Weil es teurer ist, eigene Ausbilder zunehmen, um uns die Theorie zu vermitteln, haben wir im Unterricht größtenteils externe Trainer. Egal wo man hinschaut bei der Bahn, den Beschäftigten ist klar, dass es eine Verstaatlichung braucht und der aktuelle Zustand an der Privatisierung von damals liegt. 

SCHLIESS DICH DEN KOMMUNISTEN AN!

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