In jeder Ausgabe unserer Zeitung steckt viel Arbeit. Rund 30 Artikel und Berichte sind in einer Ausgabe. Sie ist Resultat einer kollektiven Anstrengung, die vom Exekutivkomitee (EK) angeleitet wird.
Zweimal wöchentlich trifft sich das EK, wenn nötig auch öfters. Auf diesen Treffen werden die Perspektiven der Sektion diskutiert. Sie fließen aus den politischen Entwicklungen auf der ganzen Welt, die sich wiederum auf die Situation hierzulande auswirken und umgekehrt. In den letzten Wochen verfolgte das EK, wie alle unserer Genossen, sehr aufmerksam die Ereignisse in den USA. Die palästinasolidarischen Campusbesetzungen schlugen weltweit Wellen. Unsere Internationale veröffentlichte dazu mehrere Artikel, interne Berichte, Vorträge und Podcast-Folgen. Sie sind eine Anleitung, um in solchen Massenprotesten als Kommunisten die Bewegung vorwärts zu treiben.
An deutschen Universitäten gab es Versuche, es den US-amerikanischen Protesten nachzumachen. Mit Spannung wurden die Berichte dazu aus den verschiedenen Ortsgruppen (OGs) im Center in Berlin erwartet.
Eine korrekte Einschätzung und Analyse einer Situation ist lebensnotwendig für eine revolutionäre Organisation. Um ein Stimmungsbild in der Arbeiterklasse zu erfassen, erhält das EK regelmäßig Berichte von Interventionen auf Demonstrationen und Streiks, aus den Betrieben, der Schule und den Universitäten. Viele davon fließen in die Zeitung.
Lehren der Arbeiterbewegung
Doch solche Berichte sind nur ein Teil einer aktuellen Analyse des Klassenkampfes. Genauso aufmerksam werden die bürgerlichen Zeitungen verfolgt. Hat man einmal gelernt, ihr Netz der Verzerrungen zu durchblicken, sind sie eine wertvolle Quelle von Informationen.
Glücklicherweise sind Marxisten heute nicht mehr zum Großteil auf die bürgerlichen Analysten angewiesen – wie beispielsweise noch Marx, als er das Kapital schrieb. Wir können auf einen Schatz an Erfahrungen und Lehren aus der Arbeiterbewegung zurückgreifen. Dazu zählen insbesondere die Werke von Marx, Engels, Lenin und Trotzki. Unsere Internationale vertreibt viele weitere Bücher mit unersetzlichen Erkenntnissen der Arbeiterklasse.
Berichte lesen, Zeitungen verfolgen, marxistische Klassiker studieren – all dies kostet viel Zeit. Daraus müssen dann noch für den heutigen Kontext die richtigen Schlussfolgerungen gezogen und korrekte Handlungsaufforderungen herausgegeben werden. Um diese Arbeit leisten zu können, werden die Genossen im EK von der täglichen Lohnarbeit befreit. Eine stolze Tradition der Kampforganisationen der Arbeiterklasse.
Das EK steht im intensiven Austausch mit der gesamten Sektion. Mit den Führungen der Ortsgruppen oder sogar ganzer Regionen werden die nächsten Schritte diskutiert. Jedes EK-Mitglied hat zusätzlich verschiedene Verantwortungsbereiche. Das geht von Social Media und Homepage über Finanzen bis zur Vorbereitung des Gründungsparteitages.
Darüber hinaus bereitet das EK die Treffen des Zentralkomitees (ZK) vor. Hier kommt die gewählte Führung aus ganz Deutschland zusammen. Meistens eröffnet das EK mit einem Referat zu einem aktuellen Thema. Durch Redebeiträge wird die allgemeine Perspektive vertieft.
Solch eine politische Perspektive muss aber mit einem lebendigen Inhalt gefüllt werden. Jede Ortsgruppe hat ihre eigenen spezifischen Aufgaben und Herausforderungen. Das ZK verallgemeinert die einzelnen Erfahrungen und gibt den OGs eine Handlungsempfehlung. Genau dies wurde kürzlich wegen den Palästinaprotesten an den Deutschen Universitäten gemacht.
In der Zeitung fließen alle Fäden zusammen
Aus den aktuellen politischen Ereignissen und Bedürfnissen der Organisation entsteht der erste Entwurf für einen Redaktionsplan. Bei einer monatlich erscheinenden Zeitung muss das EK diesen direkt nach der Produktion der letzten Ausgabe erstellen.
Dieser Plan wird dann online mit dem Redaktionskomitee, einem Gremium bestehend aus ZK-Mitgliedern, diskutiert. Hier gibt es die Möglichkeit, den Leitfaden anzupassen und weitere Ideen aus den Ortsgruppen einfließen zu lassen.
Wie Zahnräder greifen die Tätigkeiten der Genossen in der Zeitungsproduktion ineinander. Berichte und Artikel werden vordiskutiert. Erste Entwürfe werden geschrieben. Parallel werden die ersten Grafiken erstellt. Manche Artikel der Internationalen werden übersetzt. Zum Schluss wird jeder einzelne Artikel von einem EK-Mitglied redigiert. Die politische Klarheit unserer Internationale ist eine Errungenschaft, deren Leuchtfeuer wir in die Arbeiterbewegung tragen.
Nur ein paar Tage nach Redaktionsschluss kommen ein paar unscheinbare Pakete im Center in Berlin an. Von hier versenden Genossen die Zeitungen weiter nach ganz Deutschland. Dort sind sie Waffen im täglichen Aufbau der Organisation und bereiten somit einen Teil der nächsten Ausgabe vor. Diese Zentrale ist unverzichtbar für den Aufbau der Revolutionären Kommunistischen Partei. Ohne die aufopferungsvolle Finanzierung durch Mitgliedsbeiträge und Spenden wäre diese Arbeit nicht möglich.