Bolschewismus gegen Liberalismus und Opportunismus

Der Bolschewismus fiel nicht vom Himmel. Er entstand, wurde gekräftigt und gestählt durch die Kämpfe seiner Zeit. „Erstens und hauptsächlich im Kampf gegen den Opportunismus, der sich 1914 endgültig zum Sozialchauvinismus auswuchs, der endgültig auf die Seite der Bourgeoisie überging und sich gegen das Proletariat wandte“, fasste Lenin in „Der ‚Linke Radikalismus‘, die Kinderkrankheit im Kommunismus“ (1920) die Geschichte der Strömung zusammen, die zum ersten und bislang einzigen Mal die Arbeiterklasse an die Macht bringen konnte.

Schon weit vor dem Verrat der 2. Internationale und der schändlichen Rolle ihrer Parteien in den revolutionären Bewegungen nach dem 1. Weltkrieg zeichnete sich die Trennlinie innerhalb der Arbeiterbewegung ab: zwischen revolutionären Kommunisten und Opportunisten, die den Kampf für den Sozialismus aufgaben.

Bernsteins Revisionismus

In „Blinder Eifer schadet nur“ (1914) schrieb Lenin: „Der Revisionismus oder die ,Überprüfung‘ des Marxismus ist gegenwärtig eine der wichtigsten, wenn nicht die wichtigste Erscheinungsform des bürgerlichen Einflusses auf das Proletariat und der bürgerlichen Demoralisierung der Proletarier. Gerade deshalb hat der Führer der Opportunisten, Eduard Bernstein, eine solche (traurige) Weltberühmtheit erlangt.“

Der deutsche Sozialdemokrat Bernstein erklärte in einer Artikelserie im Parteiorgan „Die neue Zeit“, welche zwischen 1896 und 1898 erschien, den Marxismus für veraltet und sprach sich für dessen „Erneuerung“ aus.

Die zwei Jahrzehnte vor dem 1. Weltkrieg waren geprägt von einem anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung. Deswegen glaubte Bernstein, dass der Kapitalismus seine Widersprüche überwunden hätte – also nicht mehr revolutionär gestürzt werden müsste. Diese Verfälschung des Marxismus ging als Revisionismus in die Geschichte der Arbeiterbewegung ein.

Gerade in Deutschland, Frankreich, Belgien und Großbritannien stiegen die Lebensstandards besonders der oberen Schichten der Arbeiterklasse. Durch die Reformen wuchsen die Mitgliederzahlen der Gewerkschaften und Arbeiterparteien, aber damit auch der Einfluss der Bürokraten in den Organisationen.

Mit der neuen Kampfkraft im Rücken konnten Gewerkschaftsfunktionäre, Berufspolitiker und Parteiarbeiter auf Verhandlungen mit den Kapitalisten in den Hinterzimmern und Parlamenten setzen, statt die Arbeiterklasse tatsächlich zu mobilisieren. Drohungen der mächtigen Organisationen reichten oft aus, um Reformen zu erzielen.

Hier liegt die Grundlage für den Revisionismus. Die Bürokraten glaubten, dass Verhandlungen mit der Bourgeoisie ewig weiter Frieden und Wohlstand bringen würden. Aus dem Klassenfeind wurde für sie ein Partner. Der Kampf um den Sozialismus, bei dem die Arbeiterklasse eine aktive Rolle spielen muss, war in den Augen der Revisionisten aus der Zeit gefallen. Ihre Auffassung ist eine reformistische.

Lenin erklärte in „Marxismus und Revisionismus“ (1908):

„,Die Bewegung ist alles, das Endziel nichts‘ – dieses geflügelte Wort Bernsteins bringt das Wesen des Revisionismus besser zum Ausdruck als viele langatmige Ausführungen. Festlegung der Haltung von Fall zu Fall, Anpassung an Tagesereignisse, an das Auf und Ab im politischen Kleinkram, Hinwegsehen über die Grundinteressen des Proletariats, über die Grundzüge der ganzen kapitalistischen Ordnung und über die gesamte kapitalistische Entwicklung, Opferung dieser Grundinteressen um wirklicher oder vermeintlicher Augenblicksvorteile willen – das ist die revisionistische Politik.“

Die Revisionisten entfremdeten sich immer weiter von der Arbeiterklasse, bis sie sich mit dem 1. Weltkrieg vollständig auf die Seite der herrschenden Klasse stellten und den Kapitalismus in den darauffolgenden Revolutionen sogar mit Waffengewalt verteidigten. Kommunisten wie Rosa Luxemburg oder der Begründer des russischen Marxismus Georgi Plechanow bekämpften den Revisionismus von Anfang an.

Der Ökonomismus

Trotzdem verbreiteten sich Bernsteins opportunistische Ideen in der internationalen Arbeiterbewegung und sind dort bis heute vertreten, weil sie den Interessen der reformistischen Bürokratie entsprechen, die längst ihren Frieden mit dem Kapitalismus geschlossen hat. Auch in der jungen russischen Sozialdemokratie trafen sie auf fruchtbaren Boden, aber aus anderen Gründen.

Für die noch schwachen Kräfte des Marxismus ergab sich dort in den 1890ern mit einer heftigen Hungersnot und einer anhaltenden Streikwelle endlich die Möglichkeit, sich an die Massen zu wenden. Es galt, die unmittelbaren Bedürfnisse der nun kämpfenden Arbeiterklasse mit der Notwendigkeit des Sturzes der zaristischen Selbstherrschaft und den Kampf für den Sozialismus zu verknüpfen.

Durch diesen agitatorischen Zugang entstanden in ganz Russland marxistische, jedoch voneinander isolierte Gruppen. Der Staat bekämpfte diese Keime einer revolutionären Partei mit Verhaftungen. Führende Köpfe der Bewegung wie Lenin und Julius Martow landeten erst im Gefängnis und dann in der Verbannung.

Frische Rekruten mussten in den Gruppen die erfahrenen Genossen als Führung ersetzen. Neben der Arbeiterklasse zogen die Erfolge der Marxisten auch Intellektuelle und Studenten an, die nach dem Scheitern der anarchistischen Bewegung in den 1880er Jahren Alternativen suchten im Kampf gegen den Zaren.

Viele dieser unerfahrenen Genossen wollten einfache Lösungen für die Probleme des Parteiaufbaus. Weil besonders die Agitation zu ökonomischen Themen zu schnellen Durchbrüchen in der Arbeiterklasse führte, beschränkten sie sich auf den Kampf um Löhne und Arbeitsbedingungen. Das Proletariat würde sich nicht für politische Fragen interessieren bzw. sei zu unreif, war ihre völlig falsche Schlussfolgerung.

Ausgehend von dieser Auffassung entwickelte sich die Strömung des Ökonomismus. Dieser bezog seine theoretische Rechtfertigung aus Bernsteins Revisionismus und lehnte ebenfalls den Kampf für den Sozialismus ab. Die Ökonomisten schrieben dazu in einem Manifest, dem „Credo“ (1899):

„Der unduldsame Marxismus, der verneinende Marxismus, der primitive Marxismus (der eine allzu schematische Vorstellung von der Klassenteilung der Gesellschaft hat) wird dem demokratischen Marxismus Platz machen, und die soziale Stellung der Partei in der heutigen Gesellschaft muß sich radikal ändern. Die Partei wird die Gesellschaft anerkennen, […] ihr Streben nach Ergreifung der Macht wird zum Streben nach Änderung, Reformierung der heutigen Gesellschaft in demokratischer Richtung, angepaßt an die heutige Lage der Dinge, mit dem Ziel möglichst erfolgreicher, möglichst vollständiger Verteidigung der Rechte (jeder Art) der werktätigen Klassen.“

Ein Jahr vor der Veröffentlichung dieser Zeilen war in Minsk die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands (SDAPR) gegründet worden. Sie sollte die verschiedenen lokalen Gruppen vereinen. Diese vertraten jedoch mitunter entgegengesetzte Positionen und Herangehensweisen an den Parteiaufbau – wie eben die Ökonomisten und die revolutionären Kommunisten.

Einheit – mit wem und wie?

Lenin war trotzdem begeistert von der Gründung der SDAPR, machte jedoch in der „Ankündigung der Redaktion der ,Iskra‘“ (1900) deutlich, was es für eine stabile Partei brauchte: „Bevor wir uns vereinigen und um uns zu vereinigen, müssen wir uns zuerst entschieden und bestimmt voneinander abgrenzen.“

Bis heute herrscht bei vielen Linken der Drang nach Einheit. Oft hören wir, dass sich doch einfach alle Gruppen um den kleinsten gemeinsamen Nenner zusammenschließen sollten, sei es zu Bündnissen oder gar zu einer größeren Partei. Wohin aber Einheit auf der Basis von programmatischen Zugeständnissen führt, erklärte Lenin in „Was tun?“ (1902), seiner Kampfschrift gegen den Ökonomismus:

„Wir schreiten als eng geschlossenes Häuflein, uns fest an den Händen haltend, auf steilem und mühevollem Wege dahin. Wir sind von allen Seiten von Feinden umgeben und müssen fast stets unter ihrem Feuer marschieren. Wir haben uns, nach frei gefaßtem Beschluß, eben zu dem Zweck zusammengetan, um gegen die Feinde zu kämpfen und nicht in den benachbarten Sumpf zu geraten, dessen Bewohner uns von Anfang an dafür schalten, daß wir uns zu einer besonderen Gruppe vereinigt und den Weg des Kampfes und nicht den der Versöhnung gewählt haben. Und nun beginnen einige von uns zu rufen: Gehen wir in diesen Sumpf! Will man ihnen ins Gewissen reden, so erwidern sie: Was seid ihr doch für rückständige Leute! und ihr schämt euch nicht, uns das freie Recht abzusprechen, euch auf einen besseren Weg zu rufen! – O ja, meine Herren, ihr habt die Freiheit, nicht nun zu rufen, sondern auch zu gehen, wohin ihr wollt, selbst in den Sumpf; wir sind sogar der Meinung, daß euer wahrer Platz gerade im Sumpf ist, und wir sind bereit, euch nach Kräften bei eurer Übersiedlung dorthin zu helfen. Aber laßt unsere Hände los, klammert euch nicht an uns und besudelt nicht das große Wort Freiheit, denn wir haben ja ebenfalls die ,Freiheit‘, zu gehen, wohin wir wollen, die Freiheit, nicht nur gegen den Sumpf zu kämpfen, sondern auch gegen diejenigen, die sich dem Sumpfe zuwenden!“

Unter dem Schlagwort „Freiheit der Kritik“ forderten die Ökonomisten eine Verwässerung des Programms der SDAPR und des Marxismus. Im „Credo“ betonten sie, weil es der Arbeiterklasse an „politischem Sinn und politischem Gefühl“ fehle, gebe es für die russischen Marxisten nur einen Ausweg: „Beteiligung am wirtschaftlichen Kampf des Proletariats, d. h. Unterstützung dieses Kampfes, und Beteiligung an der liberal-oppositionellen Tätigkeit.“

Von einer Kampforganisation für den Sozialismus reduzierten die Ökonomisten die Partei auf kaum mehr als eine Gewerkschaft. Den politischen Kampf gegen den Zarismus überließen sie der liberalen Bourgeoisie. Wie Lenin in „Unser Programm“ (1899) schrieb, predigten die Ökonomisten „dem Proletariat keine Theorie des Kampfes, sondern eine Theorie der Nachgiebigkeit, der Nachgiebigkeit gegenüber ärgsten Feinden des Proletariats, den Regierungen und den bürgerlichen Parteien, die nicht müde werden, neue Mittel zur Hetze gegen die Sozialisten ausfindig zu machen“.

Der Sumpf des Liberalismus

Deswegen führte Lenin eine heftige ideologische Auseinandersetzung mit den Ökonomisten, welche die junge russische Sozialdemokratie komplett den bürgerlichen Parteien untergeordnet und so in den Sumpf marschieren lassen hätte.

„Die russischen Liberalen bringen ihre Unzufriedenheit mit der Selbstherrschaft lediglich in einer solchen Form zum Ausdruck, die die Selbstherrschaft selbst gestattet, d. h. die die Selbstherrschaft als ungefährlich für die Selbstherrschaft betrachtet“, erklärte Lenin in „Eine rückläufige Richtung in der russischen Sozialdemokratie“ (1899).

Trotz feudaler Überreste wie dem Zarismus war Russland zu diesem Zeitpunkt bereits ein kapitalistisches Land. Das Einzige, was die Liberalen forderten, waren demokratische Rechte für ihre Klasse – eine konstitutionelle Monarchie. Als Vertreter der besitzenden Klassen fürchteten sie eine Revolution der Massen gegen die Selbstherrschaft.

Diese würde nämlich die Eigentumsfrage stellen. Denn das Land war in den Händen der Aristokratie und der Bourgeoisie konzentriert. Die Bauern, die noch den Großteil der russischen Bevölkerung ausmachten, forderten dessen Aufteilung.

Gleichzeitig ließen die Kapitalisten Streiks von der Zarenpolizei und den Kosaken blutig niederschlagen. Die Entwicklung des Kapitalismus in Russland hatte der Arbeiterklasse gezeigt, dass dieser ihr statt Freiheit, Brüderlichkeit und Gleichheit Ausbeutung und Unterdrückung bringt – und dass die Bourgeoisie ihr Klassenfeind ist.

Durch die sozialen Widersprüche diskreditierte sich der Liberalismus mehr und mehr. Der Revisionismus der Ökonomisten aber bot der Bourgeoisie einen Ausweg, indem er die Arbeiterklasse mit dem Kapitalismus aussöhnt. Er versprach Verbesserungen, ohne dass die Kapitalisten gestürzt werden müssten.

Der Revisionismus im Allgemeinen läuft „auf ein ziemlich geschlossenes System von Anschauungen hinaus – nämlich auf die längst bekannten liberal-bürgerlichen Anschauungen“, erklärte Lenin in „Marxismus und Revisionismus“. „Die Liberalen sagten immer, Klassen- und Klassenteilungen würden durch den bürgerlichen Parlamentarismus aufgehoben, da unterschiedslos alle Bürger das Stimmrecht, das Recht der Beteiligung an den Staatsgeschäften besäßen.“

In der Klassengesellschaft existieren Ideen nicht im luftleeren Raum, sondern können sich nur festsetzen, wenn sie Klasseninteressen entsprechen. „Der innerlich verfaulte Liberalismus versucht, sich als sozialistischer Opportunismus neu zu beleben“, brachte Lenin in „Die historischen Schicksale der Lehre von Karl Marx“ (1913) den bürgerlichen Charakter des Revisionismus auf den Punkt.

Was ist Klassenkampf?

Um der Arbeiterklasse ein Ventil für ihre Wut zu geben, akzeptieren die Kapitalisten den Klassenkampf ein Stück weit. Das Streikrecht z. B. ist heute im Grundgesetz verankert. Politische Streiks dagegen gelten als verboten. Auch in diesem Punkt ordneten sich die Ökonomisten vollständig den Kapitalisten unter. Lenin erklärte in „Über die liberale und die marxistische Auffassung vom Klassenkampf “ (1913):

„Die ,Ökonomisten‘ erkannten […] im Klassenkampf nur das an, was vom Standpunkt der liberalen Bourgeoisie am ehesten erträglich war, während sie sich weigerten, weiter zu gehen als die Liberalen, sich weigerten, den höheren, den für den Liberalen unannehmbaren Klassenkampf anzuerkennen. Die ,Ökonomisten‘ wurden damit zu Vertretern einer liberalen Arbeiterpolitik. Die ,Ökonomisten‘ sagten sich damit von der marxistischen, der revolutionären Auffassung vom Klassenkampf los.

Weiter. Nicht genug damit, daß der Klassenkampf nur dann echt, konsequent, entfaltet ist, wenn er den Bereich der Politik erfaßt. Auch in der Politik kann man sich entweder auf unbedeutende Einzelfragen beschränken oder in die Tiefe gehen, bis auf den Grund. Der Marxismus erkennt den Klassenkampf erst dann als voll entfaltet, als ,gesamtnational‘ an, wenn er nicht nur die Politik, sondern in der Politik auch das Wesentlichste: die Frage der Staatsmacht, erfaßt.“

Für die Organisation dieses Kampfes braucht es eine zentralistische Partei. Während die Ökonomisten sich vollständig auf die spontanen Bewegungen für Tagesforderungen orientierten, die hier und dort entstanden, wollte Lenin die klassenbewussten Arbeiter aus diesen Kämpfen für den Sturz des Kapitalismus gewinnen. In „Unsere nächste Aufgabe“ (1899) betonte Lenin:

„Die Sozialdemokratie schöpft ihre gesamte Kraft aus der spontanen Arbeiterbewegung, die in den verschiedenen Industriezentren nicht in gleicher Weise und nicht zur gleichen Zeit in Erscheinung tritt; die Tätigkeit der lokalen sozialdemokratischen Organisationen ist die Grundlage der gesamten Parteitätigkeit.“

Eine gesamtrussische Zeitung sollte die spontanen Bewegungen jedoch verallgemeinern und auf ein höheres Niveau heben:

„Der ökonomische Kampf, der nicht durch ein Zentralorgan zusammengefasst wird, kann nicht zum Klassenkampf des gesamten russischen Proletariats werden. Die Führung des politischen Kampfes ist unmöglich, wenn nicht die ganze Partei zu allen Fragen der Politik Stellung nimmt und den Kampf in seinen einzelnen Stellungen lenkt. Die Organisierung der revolutionären Kräfte, ihre Disziplinierung und die Weiterentwicklung der revolutionären Technik sind unmöglich ohne Erörterung aller dieser Fragen in einem Zentralorgan, ohne kollektive Ausarbeitung bestimmter Arbeitsformen und -regeln, ohne die – durch Vermittlung des Zentralorgans herzustellende – Verantwortlichkeit jedes Parteimitglieds vor der ganzen Partei.“

Ab Dezember 1900 gab Lenin mit der „Iskra“ eine solche Zeitung heraus. Bis zum zweiten Kongress der SDAPR 1903 wurde die Strömung um das Organ die dominierende Kraft innerhalb der russischen Sozialdemokratie. Sie stand konsequent für ein revolutionäres Programm und verteidigte den Marxismus gegen den Revisionismus. Hinter der „Iskra“ versammelten sich tatsächlich die fortschrittlichsten Schichten des Proletariats und der Intelligenz. Die Annahme der Ökonomisten, dass sich Arbeiter nicht für Politik interessieren würden, war praktisch widerlegt worden.

Mit der Revolution von 1905 spaltete sich die russische Arbeiterbewegung erneut entlang der Frage, wie sie sich gegenüber den Liberalen verhalten soll. Die Menschewiki vertraten eine Etappentheorie. Als Voraussetzung für den Kampf um den Sozialismus sahen sie eine bürgerliche Demokratie. Deswegen ordneten sie sich in den Revolutionen von 1905 und 1917 der Bourgeoisie unter.

Die Bolschewiki dagegen waren davon überzeugt, dass allein die Arbeiterklasse die Revolution in Russland zum Sieg führen konnte – worin sie durch die Geschichte bestätigt wurden. Mit den „Aprilthesen“ setzte Lenin 1917 den Kampf um den Sozialismus auf die Tagesordnung. Im Oktober desselben Jahres übernahm die Arbeiterklasse die Macht und begann, eine sozialistische Planwirtschaft und Arbeiterdemokratie aufzubauen.

So bauen wir die RKP auf

Heute spielt der Opportunismus in der Arbeiterbewegung eine noch größere Rolle als zu Zeiten Lenins und der Bolschewiki. Die Arbeiterparteien und Gewerkschaften sind vollständig unter Kontrolle der Reformisten. Breite Teile der Linken beziehen sich auf klassenfremde Ideen wie Identitätspolitik, Queer Theory oder Intersektionalität. All diese Ideologien haben eine Gemeinsamkeit: Sie lehnen konsequenten Klassenkampf und die sozialistische Revolution ab. Damit sind sie im Wesentlichen liberale Ideen und reaktionär.

Deswegen gehen wir mit derartigen Gruppen keine Bündnisse auf Grundlage programmatischer Zugeständnisse ein. Ihre Ideen führen in den Sumpf. Eine ständig wachsende Schicht der Arbeiterklasse und Jugend sucht nach einer revolutionären Alternative. Wenn wir uns mit denjenigen gemein machen, die keine Antwort bieten können, werden wir niemals ein Bezugspunkt für die echten Klassenkämpfer sein.

Wir sind aber auch keine Sektierer. Wo unsere Klasse kämpft, sind wir dabei – mit unserem eigenen, kommunistischen Banner und Programm. Uns ist bewusst, dass wir heute nicht alle Teile der Arbeiterklasse erreichen werden. Das ist aber kein Grund, unser Programm zu verwässern. Im Aufbau der Revolutionären Kommunistischen Partei gibt es keine Abkürzungen!

Wie die Bolschewiki orientieren wir auf die klassebewussten Schichten der Arbeiterklasse und Jugend. Und wir verteidigen unnachgiebig die Ideen des Marxismus – der einzigen Theorie, welche die Klassengesellschaft besiegen kann. Wenn die Massen durch die Krise des Kapitalismus in Bewegung geraten, werden wir vorbereitet sein. Die Zukunft gehört dem Kommunismus, weil er allein einen Ausweg aus Ausbeutung und Unterdrückung bietet!

SCHLIESS DICH DEN KOMMUNISTEN AN!

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