Bolschewismus gegen Imperialismus und Krieg

Der Kampf der Bolschewiki gegen Imperialismus und Krieg, aber auch das Eintreten der Kommunisten um Lenin für die sozialistische Revolution brachten für uns wichtige Lehren hervor, die heute nicht aktueller sein könnten. Die bevorstehende Niederlage des westlichen Imperialismus in der Ukraine und der Genozid in Palästina, der wortwörtliche Handelskrieg im Roten Meer oder die Spannungen zwischen China und den USA: Gerade in diesen Zeiten braucht es eine marxistische Politik, die den Klassenstandpunkt der Arbeiterklasse einnimmt.

„Die Sozialisten haben die Kriege unter den Völkern stets als eine barbarische und bestialische Sache verurteilt. Aber unsere Stellung zum Krieg ist eine grundsätzlich andere als die der bürgerlichen Pazifisten“, betonte Lenin in seinem Werk „Sozialismus und Krieg“, als der Erste Weltkrieg bereits Millionen Menschen in Verelendung und Barbarei stürzte und weltweit die sozialistische Arbeiterbewegung zusammenbrach und sich untereinander bekriegte.

Den Imperialismus zu verstehen und darauf aufbauend Kriege zu bekämpfen, war zu Zeiten der Bolschewiki und ist auch heute unerlässlich für die kommunistische Arbeiterbewegung. Aus den Trümmern des Ersten Weltkrieges gingen revolutionäre Bewegungen in ganz Europa hervor.

Was ist der Imperialismus?

Lenin bezeichnete den Imperialismus als das „höchste Stadium des Kapitalismus“. Er ist die direkte Folge davon, dass die Banken und Großkonzerne zum Finanzkapital verschmolzen. Dieses konnte seine Profitinteressen in den Absatzmärkten seines eigenen Landes kaum noch befriedigen und musste aggressiv expandieren, um neue Märkte zu erobern. Der kapitalistische Staatsapparat, eine „besondere Formation bewaffneter Menschen“, wurde zum Herrschaftsinstrument des Finanzkapitals. Die personellen Verflechtungen zwischen Banken, Großunternehmen und dem Staat wurden dabei offener denn je. Das Finanzkapital verschmilzt mit dem Herrschaftsapparat der herrschenden Klasse.

„Aus einem Befreier der Nationen, der er in der Zeit des Ringens mit dem Feudalismus war, ist der Kapitalismus in der imperialistischen Epoche zum größten Unterdrücker der Nationen geworden. Früher fortschrittlich, ist der Kapitalismus jetzt reaktionär geworden, er hat die Produktivkräfte so weit entwickelt, daß der Menschheit entweder der Übergang zum Sozialismus oder aber ein jahre-, ja sogar jahrzehntelanger bewaffneter Kampf der ,Groß‘mächte um die künstliche Aufrechterhaltung des Kapitalismus mittels der Kolonien, Monopole, Privilegien und jeder Art von nationaler Unterdrückung bevorsteht.“ (Lenin: Sozialismus und Krieg)

Das russische Zarenreich nahm in dieser Entwicklung jedoch eine besondere Rolle ein. Als schwächstes Bindeglied des Imperialismus konnte es sich keinen „Platz an der Sonne“ ergattern, sondern war als Vielvölkerstaat mit der Unterdrückung von nationalen Minderheiten beschäftigt. Unter dem Deckmantel des „Freihandels“ oder der Losung „eines Platzes an der Sonne“ rechtfertigten die imperialistischen Räuberbanden ihre Ausbeutungspolitik nicht nur in den westlichen Industriestaaten, sondern auch ihre scheinheilige „Entwicklungspolitik“ in den kolonialen Ländern. Diese wirtschaftliche Expansion kettete eine Reihe von Völkern an ihre Kolonialherren und führte zur Aufteilung Afrikas und weiter Teile Asiens unter den westlichen kapitalistischen Staaten.

Imperialismus heißt Krieg

Bei dieser Aufteilung sollte es aber nicht bleiben. Das bekannte Militärgenie Carl von Clausewitz betonte bereits im vorimperialistischen Stadium des Kapitalismus, dass Kriege „bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln“ seien. Und so sind auch die Spannungen der Imperialisten untereinander zu verstehen, die bereits Jahrzehnte vor dem Ersten Weltkrieg einen globalen militärischen Konflikt erahnen ließen.

Die Verschiebung der Einflusszonen zwischen den Imperialisten und das ständige Aufeinandertreffen entgegengesetzter Interessen wurde häufig mit militärischen Mitteln ausgefochten. Diese Kriege waren notwendig, um die Interessen des Finanzkapitals befriedigen zu können. So fing jede nationale Bourgeoisie an, ihren eigenen Militarismus als „Verteidigungskrieg“ zu verklären. Es folgten militärische Kämpfe im Balkan, zwischen Spanien und den USA oder auch im Fernen Osten zwischen Russland und Japan.

Im zaristischen Russland ließ die Romanow-Dynastie die Entwicklung des Kapitalismus durch die französischen und britischen Finanzkapitalisten zu, die Russland als einen Block gegen den konkurrierenden deutschen Imperialismus unterstützten – formell wurde das Bündnis „Triple Entente“ geschlossen. Gleichzeitig erweiterte das imperialistische Zarenreich seine Territorien im ostasiatischen Raum und machte so seine Machtansprüche geltend. Im Zuge der Übernahme der Kontrolle ü b e r die Mandschurei nahmen die Spannungen zwischen Russland und Japan zu, die schließlich zum Krieg 1904 zwischen beiden Mächten führten.

„Die Kapitulation Port Arthurs ist der Prolog zur Kapitulation des Zarismus. Der Krieg ist noch lange nicht zu Ende, aber jeder Schritt zur Weiterführung des Krieges bedeutet eine unermeßliche Verstärkung der Gärung und Empörung im russischen Volk und bringt uns dem Beginn eines neuen größeren Krieges näher, des Volkskrieges gegen die Selbstherrschaft [Zarismus, Anm. des Autors], des Krieges des Proletariats für die Freiheit. Nicht ohne Grund ist die überaus ruhige und nüchterne europäische Bourgeoisie so besorgt, die liberale Zugeständnisse der russischen Selbstherrschaft von ganzem Herzen begrüßen würde, die aber die russische Revolution als Vorspiel einer europäischen Revolution wie die Pest fürchtet.“ (Lenin: Der Fall von Port Arthur)

Lenin betonte stets, dass der Krieg auch ein Ausdruck des aufkeimenden Klassenkampfes in Russland sei. Bereits vor 1904 nahm dieser in den industriellen Metropolen des Russischen Reiches kontinuierlich zu. In Folge des sich zuspitzenden Mangels in der Grundversorgung als auch der Niederlage gegen Japan wurde Sankt Petersburg zu einem Zentrum der Revolution. Landesweit waren Arbeiter aufgestanden, um gegen den Imperialismus und gegen den Zarismus, die rückständigste Herrschaftsform in Europa, zu kämpfen. Der imperialistische Krieg gegen Japan wurde Auslöser einer Revolution der ausgebeuteten Arbeiter- und Bauernschaft gegen die herrschende Klasse – die Adligen und Kapitalisten.

Lenin erklärt auch, dass eine Revolution in Russland der Auftakt für weitere proletarische Erhebungen in den fortgeschrittenen europäischen Industrienationen sein würde. Deshalb pochten die westlichen Kriegstreiber darauf, die russische Arbeiterbewegung mittels liberaler Zugeständnisse in Schach zu halten. Die Russische Revolution von 1905 wurde zerschlagen und es folgte eine Periode der Desorientierung der Arbeiterbewegung, bevor sich das Proletariat erneut erheben würde.

II. Internationale, Lenin und der Erste Weltkrieg

Doch zuerst musste Lenin für mehrere Jahre ins Exil in die Schweiz. Von dort aus entwickelte er die marxistische Strömung – die Bolschewiki – in Russland, die eine revolutionäre Politik in der wachsenden Arbeiterbewegung verankerte.

Die sozialistische Arbeiterbewegung um die II. Internationale setzte sich früh mit den Folgen eines globalen militärischen Konfliktes auseinander – zumindest in Worten. 1912 trafen sich die Führer der II. Internationale in Basel zusammen und beschlossen einstimmig ein Manifest gegen den Krieg. Unter dem Motto „Krieg dem Kriege“ bekräftigen sie, falls der „Krieg dennoch ausbrechen sollte, ist es die Pflicht, für dessen rasche Beendigung einzutreten und mit allen Kräften dahin zu streben, die durch den Krieg herbeigeführte wirtschaftliche und politische Krise zur Aufrüttelung des Volkes auszunutzen und dadurch die Beseitigung der kapitalistischen Klassenherrschaft zu beschleunigen“.

Zwei Jahre später geschah das Gegenteil. Als der Erste Weltkrieg begann, verrieten die meisten Führer der sozialistischen Parteien die Arbeiter und unterstützten die herrschenden Klassen ihrer Länder. Die „Sozialistische“ Internationale brach wie ein Kartenhaus zusammen. Als Lenin im Sommer 1914 davon erfuhr, glaubte er seinen Augen nicht. Er hielt die Zustimmung der SPD für die Kriegskredite zuerst für eine Fälschung der deutschen Kriegsmaschinerie. Lenin gelang es allerdings schnell die Hintergründe des Krieges als auch des Verrates zu verstehen und dabei die anstehenden Aufgaben der Kommunisten zu beschreiben:

„Die Sozialisten haben den Kampf zwischen den Räubern auszunutzen, um sie allesamt zu beseitigen. Zu diesem Zweck müssen die Sozialisten vor allem dem Volk die Wahrheit sagen, nämlich, daß dieser Krieg in dreifachem Sinne ein Krieg der Sklavenhalter für die Verstärkung der Sklaverei ist. Er wird geführt 1. zur Festigung der Kolonialherrschaft durch ‚gerechtere‘ Aufteilung und weitere mehr ‚solidarische‘ Ausbeutung der Kolonien; 2. zur verstärkten Unterdrückung der fremden Nationen in den Ländern der ,Groß‘mächte selbst, denn sowohl Österreich wie auch Rußland […] halten sich nur mittels dieser Unterdrückung, die sie durch den Krieg noch verschärfen; 3. zur Festigung und Verlängerung der Lohnsklaverei, denn das Proletariat wird durch ihn gespalten, da sie sich am Krieg bereichern, die nationalen Vorurteile schüren und die Reaktion stärke, die in allen, selbst in den freiesten und republikanischen Ländern ihr Haupt erhoben hat.“ (Lenin: Sozialismus und Krieg)

Die Bolschewiki im Kampf gegen Imperialismus und Krieg

In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg war die russische Arbeiterklasse auf dem Vormarsch. In Sankt Petersburg war die Rede von „bürgerkriegsähnlichen Zuständen und Barrikadenkämpfen“. Die Bewegung war auf der Zielgeraden, weiterführende sozialistische Schlussfolgerungen zu ziehen. Aber gerade da kam der Erste Weltkrieg den russischen Herrschenden zugute, um mittels des bevorstehenden Gemetzels die Massen abzulenken und eine „nationale Einheit“ zu schüren. Davon ließen sich die Bolschewiki aber nicht beirren:

„Mit Kriegsausbruch verhaftete und verbannte die Zarenregierung Tausende und aber Tausende von führenden Arbeitern, Mitgliedern unserer illegalen SDAPR [Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands]. Dieser Umstand samt der Verhängung des Belagerungszustandes im Lande, der Unterdrückung unserer Zeitungen usw. hemmte die Bewegung. Aber die illegale revolutionäre Tätigkeit unserer Partei wird trotzdem fortgesetzt. In Petrograd gibt das Komitee unserer Partei ein illegales Blatt, ‚Proletarski Golos‘ (Proletarische Stimme), heraus.“ (Ebd.)

Dies blieb aber nicht folgenlos in der SDAPR, in der die Bolschewiki stark vertreten waren. Selbst die Parlamentsfraktion der SDAPR spaltete sich in zwei Flügeln. Einerseits verfolgte der linke bzw. bolschewistische Flügel einen unversöhnlichen Kampf gegen die Imperialisten. Nach dem Kriegsausbruch bereisten die bolschewistischen Abgeordneten ganz Russland. Unter ihnen galten vor allem Muranow, Petrowski und Badajew als Vorreiter, die in der Illegalität Arbeiterversammlungen abhielten und dort Beschlüsse gegen den Krieg vortrugen. Ihnen wurde später der Prozess gemacht und dabei mit der Todesstrafe gedroht. Nach mehreren politischen Prozessen wurden sie nach Sibirien in die Verbannung geschickt.

Andererseits verfolgte der rechte Flügel eine sozialchauvinistische Politik. Die Führung der Menschewiki und Opportunisten wie Plechanow brachen endgültig mit dem Marxismus und erfanden Gründe, um das Eintreten Russlands in den Ersten Weltkrieg zu rechtfertigen. Sie wurden vom zaristischen Staatsapparat geschützt, wenn nicht sogar geehrt. Lenin brachte diese Entwicklung folgendermaßen auf den Punkt:

„Den einen bringt die parlamentarische Tätigkeit Ministersessel ein, den anderen bringt sie Gefängnis, Verbannung und Zuchthaus ein. Die einen dienen der Bourgeoisie, die anderen dem Proletariat. Die einen sind Sozialimperialisten, die anderen sind revolutionäre Marxisten.“ (Ebd.)

Vom Weltkrieg zur Revolution

Die antimilitaristische Opposition in der mittlerweile zerbrochenen II. Internationale blieb nicht stumm. 1915 fanden sie sich zur sogenannten Zimmerwalder Konferenz in der Schweiz ein. Es nahmen mehrere Vertreter aus den meisten europäischen Ländern teil. Einer ihrer Teilnehmer war Lenin. In Zimmerwald wurde die bisherige Burgfriedenpolitik (Kriegsunterstützung durch die sozialdemokratischen Parteien) der führenden sozialistischen Vertreter abgewiesen und somit weltweit ein Zeichen in die Arbeiterbewegung ausgesandt.

In der darauffolgenden Zeit führte die imperialistische Kriegspolitik zu revolutionären Situationen in ganz Europa. Die Massen hungerten und forderten Frieden. Die soziale Stimmung gärte und der Klassenkampf nahm zu. Als 1917 zum Frauenkampftag in Petrograd Arbeiterinnen einer Textilfabrik ihre Arbeit niederlegten, weitete sich der Streik über das ganze Land aus. Die Februarrevolution stürzte den Zarismus. Doch die Machtfrage blieb ungeklärt. Einerseits hatte die Arbeiterklasse durch die Sowjets (Räte) die politische Macht praktisch in den Händen, aber die reformistischen Parteien wagten nicht den Kapitalismus zu stürzen. So existierte neben den Sowjets die bürgerliche „Provisorische Regierung“.

Bereits vor der Februarrevolution betonte Lenin: „Wer einen dauerhaften und demokratischen Frieden will, der muß für den Bürgerkrieg gegen die Regierungen und die Bourgeoisie sein.“ Mit Bürgerkrieg meinte Lenin den Klassenkampf gegen Zarismus und Kapitalismus. Neben der Parole „Brot, Land und Frieden“ setzten die Bolschewiki auf eine Politik gemäß dem Motto „Krieg dem Kriege“.

Die Provisorische Regierung beendete nicht den Ersten Weltkrieg, sondern setzte ihn fort. Das Hungern und Leiden nahm auch ohne den Zaren zu. Alle Zeichen deuteten darauf hin, dass Russland auf dem Weg in eine weitere Revolution war. Diese Zeichen verstanden Lenin und die Bolschewiki, die darauf abzielten, aus dem imperialistischen Krieg nun einen Krieg zu forcieren, der nicht mehr zwischen den Nationen, sondern zwischen den Klassen geführt wird.

Die Oktoberrevolution 1917 führte endgültig zur friedlichen Machtübernahme der Arbeiterklasse in Russland. Dennoch, die junge Sowjetrepublik stand auf dem Spiel und musste sich wehren. Binnen sehr kurzer Zeit wurde eine Rote Armee unter Führung Trotzkis aufgestellt. Der Lauf der Geschichte hat gezeigt, dass die Roten in Stande waren, gegen die Weißen, gegen 21 ausländische Interventionsarmeen, Kosaken, Monarchisten und Faschisten anzutreten, sie zu zerschlagen und damit die Revolution zu verteidigen.

Zudem bewies die kommunistische Außenpolitik in den „Friedens“verhandlungen von Brest-Litowsk, dass die Bolschewiki trotz ihrer militärischen Unterlegenheit alles darangesetzt hatten, den Funken der Weltrevolution in eine Bastion des Imperialismus weiterzutragen, nämlich Deutschland. Die Russische Revolution war laut Lenin nie Selbstzweck, sondern der Auftakt zur sozialistischen Weltrevolution.

Das Scheitern der Deutschen Revolution führte aber zur Degeneration des Arbeiterstaates in der Sowjetunion und damit zur Herausbildung einer bürokratischen Kaste. Die Politik des „Sozialismus in einem Lande“ gab den Kampf gegen den Imperialismus auf. Stalin und seine Gefolgsleute im Kreml arrangierten sich mit den imperialistischen Staaten, anstatt gegen diese einen Kampf aufzunehmen und die sozialistische Revolution zu exportieren. Dieses Arrangement und die stalinistische Degeneration der 1919 gegründeten Kommunistischen Internationale führten letztendlich zum barbarischen Zweiten Weltkrieg.

Die heutige Aufgabe der Kommunisten

Weltweit nehmen militärische Spannungen wieder zu. Der Imperialismus und mit ihm der Kapitalismus befinden sich in einer tiefen Krise. Die einschneidenden Erfahrungen der weltweiten Finanzkrise 2008, aber auch die darauffolgenden Jahre von Corona, Inflation und Krieg hinterließen einen tiefen Hass in der Jugend- und Arbeiterbewegung auf das System. Heute stehen revolutionäre Kommunisten nicht mehr an der Seitenlinie, sondern müssen für ein marxistisches Programm in den Klassenkämpfen eintreten. So können wir der Bewegung den Weg nach vorne zeigen und den Kampf gegen Imperialismus und für den Kommunismus zu unseren Lebzeiten aufnehmen.

Weltweit streiken Arbeiter immer wieder gegen die Kriegspolitik der Herrschenden. So blockierten italienische Arbeiter an den Häfen in Genova Waffenlieferungen für das imperialistische Gemetzel in der Ukraine. In Deutschland reaktiviert sich die Arbeiterbewegung nach Jahrzehnten von Sozialpartnerschaft. Die Eintrittswelle in ver.di im vergangenen Sommer, der sich zuspitzende Tarifkonflikt zwischen der GDL und der Deutschen Bahn als auch der wilde Hafenarbeiterstreik in Hamburg sind Indikatoren für kommende soziale Explosionen.

Die Linksreformisten in Deutschland, aber auch weltweit sind zunehmend diskreditiert und können den Klassenkämpfen weder Perspektive noch Führung geben. Sie nehmen keine fortschrittliche, sondern eine bremsende Rolle ein. Umso mehr kommt dabei die Verantwortung den Kommunisten zu, die – wie Lenin und die Bolschewiki im Ersten Weltkrieg – politische Klarheit bewahren und einen unversöhnlichen Kampf gegen die imperialistischen Heuschrecken führen.

Die pro-palästinensische Bewegung von heute zeigt das Potential einer weltweiten kommunistischen Bewegung von morgen auf. Kriege sind kein „nationales Problem“, sondern Resultat der internationalen imperialistischen Politik. Auf diese Entwicklungen müssen wir uns vorbereiten. Deshalb brauchen wir einen revolutionären subjektiven Faktor, sprich eine Revolutionäre Kommunistische Internationale und Partei in Deutschland, die geschult ist, diese Herausforderungen anzunehmen:

„Und wir halten es gegenwärtig für die Hauptaufgabe […], die Fahne des revolutionären Marxismus zu entrollen, den Arbeitern unsere Auffassung von den imperialistischen Kriegen fest und bestimmt zu sagen, die Losung revolutionärer Massenaktionen auszugeben, d.h. die Epoche der imperialistischen Kriege zum Beginn einer Epoche von Bürgerkriegen [Klassenkämpfen und Revolutionen] zu machen“. (Ebd.)

Lenin studieren!

Das kollektive Bewusstsein befindet sich in stetiger Veränderung. Millionen Menschen ziehen kommunistische Schlussfolgerungen. Es kommt aber auch auf jeden Einzelnen an, sich zu organisieren. Ob in Deutschland, USA oder in Russland: Der Kampf gegen Imperialismus und Krieg fängt nicht in den Kriegsgebieten an, sondern beginnt vor der eigenen Haustür. Die imperialistische Politik ist nicht im Interesse der ausgebeuteten Jugend und Arbeiterschaft, sondern spaltet diese. Wir betonen daher auch die Worte von Karl Liebknecht: Der Hauptfeind steht im eigenen Land!

Die Erfahrungen der Bolschewiki sind auch heute noch ein Goldschatz an wertvollen Erfahrungen für unsere Bewegung. Vor allem die Werke von Lenin, seine Reden wie auch seine Artikel sind voller Lehren für den Kampf gegen Imperialismus und Krieg. Auch wenn Lenin vor hundert Jahren starb, sind seine Ideen heute höchstaktuell. Wer revolutionärer Kommunist ist, der muss Lenin studieren und im Sinne des Bolschewismus handeln.

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