An vielen Arbeitsplätzen mit geringer sozialer Interaktion hat sich der Konsum von Rundfunkmedien während der Arbeitszeit etabliert. Radiosender mit halbstündigen Nachrichten-Updates sind allgegenwärtig. Was zunächst nach einer umfassenden Informationsabdeckung klingt, entpuppt sich als Dauerbeschallung durch geframte Nachrichten und unterschwellige Botschaften der herrschenden Klasse.
Ein Beispiel hierfür ist die Flüchtlingskrise 2015. Die ständige Berichterstattung führte dazu, dass herrschende Meinungen verstärkt wurden. Es gab wiederholte Berichte über die Anzahl der täglich die Grenze überschreitenden Menschen, gekoppelt mit Informationen über erhaltene Sozialleistungen und die Kosten für den deutschen Steuerzahler. Zudem wurden Kriminalstatistiken häufig erwähnt, die suggerierten, dass die Straftaten mit dem Zuwachs der Migranten gestiegen seien.
Diese tägliche Konfrontation mit gefilterten Informationen kann die Wahrnehmung und Einstellung der Arbeiterklasse erheblich beeinflussen. Während die ständige Informationsversorgung zunächst positiv erscheint, ist es wichtig zu hinterfragen, welche Nachrichten uns erreichen und wie diese unsere Meinungen im Sinne des Kapitalismus prägen. Es besteht die Gefahr, dass die Mediennutzung am Arbeitsplatz zur erfolgreichen Manipulation der öffentlichen Meinung beiträgt.
Unsere Aufgabe dagegen ist der Aufbau einer unabhängigen Arbeiterpresse, die als Gegengewicht zu den Sprachrohren der herrschenden Klasse dient. Eine solche Presse kann für eine transparente Berichterstattung sorgen, die die Interessen der Arbeiterklasse in den Vordergrund stellt, sie über das informiert, was tatsächlich passiert und die Verschleierungen und Lügen der herrschenden Klasse entlarvt. Nur so ist die Arbeiterklasse aufgeklärt und geschützt gegen Manipulation.
Eine echte Arbeiterpresse ist eine, an der die Arbeiter selbst mitwirken. Unsere Klasse braucht Medien von Arbeitern für Arbeiter – deshalb gibt es unsere Zeitung „Der Kommunist“. Schreib für uns!