Wir verurteilen die Verhaftung führender Mitglieder des Awaami Action Committee Gilgit-Baltistan (AAC-GB) und der Inqalabi Communist Party (RCP, unsere Schwesterpartei in Pakistan) durch den pakistanischen Staat aufs Schärfste.
Ihr „Verbrechen“: Sie kämpfen gegen die Ausplünderung der Region durch Kapital und Imperialismus. Dieser Angriff richtet sich gegen die gesamte Arbeiterbewegung. Wir rufen zur internationalen Solidarität auf!
Aufstieg der Bewegung
Die Proteste in Gilgit-Baltistan begannen als Kampf gegen die Streichung staatlicher Mehlsubventionen. Tausende Menschen gingen auf die Straße – mit Erfolg. Doch es blieb nicht dabei: Unter der Führung unseres Genossen Ehsan Ali wuchs der Widerstand – gegen Teuerung, miserable Gesundheitsversorgung, fehlende Schulen, Strommangel. Bald organisierte sich das AAC-GB in allen Distrikten Gilgit-Baltistans. Ehsan Ali wurde zum Vorsitzenden des AAC-GB gewählt.
Die Antwort des Staates: Repression. Die Forderung nach Brot, Bildung und Gesundheit wird kriminalisiert. Ehsan Ali wurde auf die sogenannte „Fourth Schedule“-Liste gesetzt und überwacht. Jede politische Betätigung musste er melden. Einschüchtern ließ er sich davon nicht.
Eskalation im Mai 2025
Im Dezember 2023 wurde Ehsan kurzzeitig in Rawalpindi verhaftet. Im Mai 2025 versuchte der Staat, eine wichtige AAC-Versammlung in Skardu zu unterbinden – dort sollte u.a. über den Kampf gegen ein geplantes Gesetz zur Ausbeutung von Bodenschätzen beraten werden. Trotz staatlicher Verbote setzte die Bewegung ihren Kampf fort.
Im Vorfeld einer regionalen Protestversammlung am 24. und 25. Mai schlug der Staat erneut zu: Ehsan Ali und weitere Genossen wurden festgenommen. Ihr Protest? Friedlich. Ihre Parolen? Gegen Ausbeutung, Krieg und imperialistische Einmischung. Die Anklage lautet: Störung der öffentlichen Ordnung.
In Gilgit und Hunza kam es daraufhin zu Protesten gegen die Verhaftungen – auch dort griff die Polizei durch. Weitere Genossen wurden verhaftet, darunter Waheed Hasan und Asghar Shah. Doch der Widerstand wächst weiter. In ganz Pakistan mobilisiert die RCP zu Protesten, genauso wie die anderen Sektionen der Revolutionären Kommunistischen Internationale in ihren Ländern.
Folter und Einschüchterung
Berichte deuten darauf hin, dass die inhaftierten Genossen im Polizeigewahrsam gefoltert werden. In Pakistan ist das gängige Praxis. Gerade verschärft das Regime seine Repression unter dem Vorwand des imperialistischen Kriegs zwischen Indien und Pakistan um Kaschmir. Die Gerichte verweigerten unseren Genossen die Freilassung auf Kaution, ordneten die maximale Untersuchungshaft an und hörten die Verteidigung nicht an.
Der Oberste Minister von Gilgit-Baltistan ging sogar so weit, öffentlich die Hinrichtung solcher Aktivisten zu fordern. Das ist kein Ausrutscher, sondern Ausdruck der Panik der herrschenden Klasse angesichts der wachsenden Bewegung.
Wir fordern: Die sofortige Freilassung von Ehsan Ali und allen AAC-Genossen! Schluss mit konstruierten Anklagen und repressiven Gesetzen! Streichung von Ehsan Alis Namen von der „Fourth Schedule“-Liste! Umsetzung der Forderungen des AAC-GB – insbesondere des 14-Punkte-Programms, dem die Regierung bereits zugestimmt hat, aber untätig bleibt.
Internationale Solidarität ist nötig!
Die Herrschenden in Pakistan setzen auf Gewalt, Einschüchterung und Willkür. Doch die Genossen lassen sich nicht brechen. Sie kämpfen weiter – für soziale Gerechtigkeit, für die Rechte der Armen, für eine sozialistische Zukunft. Die Bewegung in Gilgit-Baltistan ist kein lokaler Protest, sondern Teil des weltweiten Kampfs gegen Kapitalismus, Ausbeutung und Unterdrückung.
Deshalb rufen wir die internationale Arbeiterbewegung, Gewerkschaften, solidarische Gruppen, Aktivisten und Organisationen auf:
- Verbreitet diesen Aufruf!
- Organisiert Protestaktionen, auch vor pakistanischen Botschaften!
- Macht den Fall öffentlich – mit Stellungnahmen, Bildern, Reden!
- Fordert Vertreter der Arbeiterbewegung auf, aktiv zu werden!