In den letzten Jahren haben überall Angriffe auf Linke, Migranten und Minderheiten zugenommen. Seit 1990 wurden in Deutschland mehr als 200 Menschen von Faschisten ermordet. Die Krise des Kapitalismus ist der Nährboden für die Ausbreitung von rassistischen und rechtsradikalen Organisationen. Auch wenn es heute keine faschistische Massenbewegung gibt, ist eine kollektive Gegenwehr notwendig.
Auf kollektive Stärke setzen
Überall, wo Faschisten organisiert sind, dürfen wir uns von ihrer vermeintlichen Stärke nicht einschüchtern lassen. Selbst in jeder Kleinstadt gibt es klassenbewusste Arbeiter und Jugendliche, die sich gegen Rechte und Faschisten zur Wehr setzen möchten. Was sie brauchen, ist eine Anleitung, wie man diesen Kampf führt – diese können wir ihnen mit unseren Ideen und Methoden geben. Dafür können wir z. B. gemeinsame Treffen organisieren.
Hier zeigen wir auf, welche Rolle der Faschismus im Kapitalismus spielt und welche Gefahr von ihm für die Arbeiterklasse ausgeht. Wir erklären die Ursache für den Aufstieg der Rechten und wie wir sie bekämpfen können. Antifaschismus bedeutet für uns, überall gegen reaktionäre Kräfte aufzutreten und dies mit dem Kampf gegen den Kapitalismus zu verbinden.
Dafür erarbeiten wir einen gemeinsamen Aktionsplan, der die nächsten Schritte aufzeigt. Sei es das Drucken eines Flyers oder die Organisation einer Demonstration. Wir arbeiten immer darauf hin, die Massenorganisationen der Arbeiterklasse – allen voran die Gewerkschaften – mitzuziehen.
Uns muss klar sein, dass wir uns nur auf unsere eigene Organisation, kollektive Stärke, Klassensolidarität und Initiative verlassen können. Letztlich müssen Faschisten mit physischer Gewalt durch den organisierten Widerstand der Arbeiterklasse und Jugend besiegt werden.
Auge um Auge, Zahn um Zahn
Wir müssen den Faschisten dort eine Lektion erteilen, wo es darauf ankommt: in den Schulen, Unis, Fabriken und auf der Straße. Faschisten muss klargemacht werden, dass ihr Handeln für sie folgenschwere Konsequenzen haben wird. Wo nötig, sammeln wir Informationen über die Anführer in unserer Umgebung und veröffentlichen diese. Jeder Angriff auf uns wird ihnen tausendfach zurückgezahlt.
Für Infostände, Demonstrationen und Streiks diskutieren wir die Frage der Selbstverteidigung. Wir bereiten uns entsprechend vor und setzen uns, wenn nötig, physisch zur Wehr. Ein inspirierendes Beispiel hierfür ist der spanische Schülerstreik im Dezember 1986. Nach Angriffen von bewaffneten Faschisten organisierten unsere Genossen disziplinierte und gut geschulte Ordner, welche die Demonstrationen mit schweren Stöcken verteidigten. Dabei wurden sie von den wichtigsten Gewerkschaften Spaniens mit weiterem nützlichem technischem Equipment ausgestattet. Es gab keine weiteren Angriffe seitens der Faschisten, da sie mit der Härte des Asphalts vertraut gemacht wurden.
Klassenkampf-Methoden
Als Kommunisten wählen wir eine Herangehensweise, die das Klassenbewusstsein der Arbeiterklasse schärft. Heimliche Anschläge auf Faschisten sind deswegen genauso kontraproduktiv wie ein vermummter schwarzer Block, aus dessen Reihen Steine auf Nazis fliegen. Die herrschende Klasse und ihre Medien nutzen dies, um gegen Linke zu hetzen, während die Arbeiterklasse nicht in den Kampf einbezogen wird und dementsprechend die Anwendung von Gewalt als unverhältnismäßig ablehnt.
Stattdessen muss ein offener Kampf mit vorausgehender Diskussion geführt werden, so dass die Arbeiterbewegung sich bewusstwird, dass die Gewalt von den Faschisten mit Unterstützung des bürgerlichen Staates ausgeht. Nur so erkennt die Arbeiterbewegung, dass sie die Selbstverteidigung in die eigenen Hände nehmen muss.
Im Klassenkampf vereint, kann die Arbeiterklasse zum Angriff übergehen: Faschisten entwaffnen, die Bankkonten ihrer Organisationen trockenlegen und sie durch Streiks, etwa im Transportwesen, an der Verbreitung ihrer reaktionären Ideologie behindern. Schließlich können wir faschistische Gruppen nur vollständig beseitigen, wenn wir die Macht der Banken und Konzerne brechen und die Gesellschaft von Grund auf verändern.