Psychische Erkrankungen: Wir müssen das System ändern! 

Immer mehr Jugendliche leiden unter psychischen Erkrankungen. Wie beispielsweise die Krankenkasse KHH erhoben hat, sei die Häufigkeit wiederkehrender Depressionen bei Menschen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren von 2013 bis 2023 um 130% gestiegen. Woher kommt diese krasse Entwicklung? 

Wir leben in einer Gesellschaft im Niedergang. Die Anzeichen des Verfalls sind auf allen Ebenen zu sehen: Krieg in Europa und Nahost, Inflation, Wirtschaftskrise, Altersarmut und Klimawandel sind ein paar der meistgenannten Ängste junger Menschen laut der aktuellen Shell Jugendstudie. 

Viele schauen in diese untergehende Welt und fragen sich: Warum gibt es Krieg? Wieso studiere ich überhaupt, wenn ich danach keinen guten Job finde oder mich kaputtarbeiten muss? Warum habe ich keine Zeit für Hobbies? Weshalb schaffe ich es nicht, Freundschaften und Beziehung ausreichend zu pflegen? 

Und weil man nicht versteht, fühlt man sich dieser Welt hilflos ausgeliefert, spürt einen Kontrollverlust über das eigene Leben. Wenn mir meine Kollegin erklärt „Hätte ich damals in der Schule besser aufgepasst, hätte ich auch etwas Richtiges aus meinem Leben machen können” drückt sie unbewusst einen kapitalistischen Mythos aus: Nämlich, dass es ein Paradies an Möglichkeiten gibt, dass wir alles nur mit genug Anstrengung erreichen können. Depression ist die Kehrseite dieses leeren Versprechens. 

Wer die Welt versteht, muss nicht verzweifeln 

Im Mittelpunkt von Psychotherapie steht aber nicht die Frage, wie man die Welt verändern kann, die uns krank macht. Stattdessen heißt es: Schuld bist du nicht – aber dein Weg zur Verbesserung besteht darin, an dir zu arbeiten, dich zu verändern, dich zu optimieren, achtsam zu werden, dich so zu akzeptieren, wie du bist (nämlich toll), um in diese kranke Welt hineinzupassen und mit ihr zurechtzukommen. Das hilft vielleicht dem Einzelnen, beseitigt aber die zugrundeliegenden Ursachen nicht. 

„Die jungen Menschen […] schauen in die Zukunft und wissen gar nicht so genau, für welche Zukunft es sich richtig lohnt zu leben und zu streben“, erklärt der Jugendforscher Simon Schnetzer. Er schlussfolgert: „Wir werden als Gesellschaft eine Riesenaufgabe haben, diesen jungen Menschen die Zuversicht zu geben, dass es sich lohnt, in diesem System dabeizubleiben.“ 

Er drückt aus, was auch wir sagen und viele Menschen spüren: Es lohnt sich nicht in diesem System für dieses System dabeizubleiben. Man möchte die Welt verstehen und wissen, wie man sie verändern kann, um seinen Platz darin zu finden. Man möchte ihr nicht mehr hilflos ausgeliefert sein. Es ist einzig und allein der Marxismus, der einem das Werkzeug dafür in die Hand geben kann. 

Es ist nämlich nicht die Welt, die untergeht, sondern der Kapitalismus. Er ist bis an die Wurzel verrottet, aber er bringt gleichzeitig das Potential zu seinem eigenen Sturz hervor. Die schmerzhaften Todeskrämpfe sind gleichzeitig Geburtswehen einer neuen Gesellschaft. Die aktuellen Ereignisse lassen die Arbeiterklasse ihren historischen Auftrag verstehen: dieses System auf den Müllhaufen der Geschichte zu befördern. Deswegen sind Marxisten revolutionäre Optimisten. 

SCHLIESS DICH DEN KOMMUNISTEN AN!

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