Die Gründung der Revolutionären Kommunistischen Partei schlägt Wellen. Es waren bei unserem Gründungsparteitag in Berlin nämlich nicht nur etwa 260 Kommunisten und Interessierte aus ganz Deutschland anwesend. Auch dabei waren die „Süddeutsche Zeitung“ und die taz, die über dieses historische Ereignis berichteten. Ihre Artikel sind der Beweis über die völlige Perspektivlosigkeit des liberalen Establishments.
Besonders die Berichterstattung der taz, einer laut Eigenbeschreibung linken Zeitung, spricht Bände. Der erste Teil unseres Parteitags, der sich komplett unserer Analyse der tiefen Krise des Kapitalismus in Deutschland und weltweit widmete, fand leider keinen Platz im Artikel. Aber Deindustrialisierung oder der Zerfall der Infrastruktur, der Aufstieg der Rechten, der drohende Klimakollaps usw. scheinen nicht die Probleme zu sein, welche den Autor der taz umtreiben.
Stattdessen sorgt er sich um das Aufkommen „autoritärer“ kommunistischer Gruppen, allen voran unserer Partei. Warum gerade wir autoritär seien, während der bürgerliche Staat beispielsweise gegen den Willen der Bevölkerung den Genozid in Gaza unterstützt, Widerstand gegen diese Komplizenschaft mit dem Polizeiknüppel und den Gerichten unterdrückt, bleibt unerwähnt. Zitiert wird nur das „antiautoritäre“ Bündnis „… ums Ganze!“, das uns haltlose „Heilsversprechen“ unterstellt. Gleichzeitig sei der Aufstieg unserer Partei ernst zu nehmen und der „Ausdruck autoritärer Zeiten“.
Verteidiger des Status quo
Das ist eine witzige Rechtfertigung für die Bedeutungslosigkeit der sogenannten „antiautoritären“ Linken. Sie erkennen nicht, dass sich der Kapitalismus in einer Sackgasse befindet. Dass viele bereits nach einer Alternative zum bröckelnden Status quo suchen. Dass die etablierten Parteien zu Recht verhasst sind, auch wenn die Rechten selbstverständlich keine Lösung bieten.
Die Aufgabe von Kommunisten ist es, dieses Vakuum zu füllen und die Wut auf ihre Ursache zu richten: das kapitalistische System. Dazu bauen wir die RKP auf. Wir bieten keine aus der Luft gegriffenen Lösungen. Sondern wir leiten unser Handeln von einer Analyse der objektiven Wirklichkeit ab. Die gesellschaftliche Polarisierung ist für uns kein Zufall. Sie ist Ausdruck des Niedergangs des Kapitalismus, den wir alle am eigenen Leib spüren.
Wer das nicht versteht, landet bei einem bürgerlichen Standpunkt wie der Autor der taz und seine „antiautoritären“ Freunde. Weil sie keine bessere Alternative sehen, verteidigen sie den Status quo. Dadurch stehen sie zu Recht frustriert und hoffnungslos am Seitenrand der Geschichte.
Wer ist hier hängengeblieben?
Unsere Partei sei „in der Weimarer Republik stecken geblieben“, heißt es in der taz. Man fragt sich, wer hier in der Vergangenheit hängengeblieben ist: Die Verteidiger eines Systems, das sich jeden Tag mit seinen Krisen weiter selbst diskreditiert, oder diejenigen, die dagegen kämpfen wollen und deswegen die Lehren vergangener Kämpfe ziehen?
„Ohne revolutionäre Theorie kann es auch keine revolutionäre Bewegung geben“ – diese Worte Lenins waren nie wahrer als heute. Im Gegensatz zu unseren Gegnern schauen wir tatsächlich hoffnungsvoll in die Zukunft. Eine Welt ohne Ausbeutung und Kriege ist möglich, wenn wir die einzigen, die davon profitieren, enteignen: die parasitären Kapitalisten.
Als Marxisten wissen wir auch, dass die Krise des Kapitalismus täglich neue potentielle Kämpfer in den Reihen der Revolution schafft. Aber keiner außer wir fasst sie zu einer mächtigen Armee zusammen und bewaffnet sie für die bevorstehenden Kämpfe. Deswegen haben wir die RKP mit unerschütterlichem revolutionärem Optimismus gegründet.
Während die „Süddeutsche“ von der „offensichtlichen Vergeblichkeit“ unseres Vorhabens schreibt, haben sich bereits die ersten Interessierten bei uns gemeldet, die über die Berichterstattung der bürgerlichen Presse auf uns aufmerksam wurden. Dafür wollen wir uns bei den Zynikern herzlich bedanken. Nichts auf der Welt ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.